Direkt zum Inhalt wechseln
Seit Jahren kämpft die Musiklegende für Kinder in Not

„Goldenes Herz“ für Harry Belafonte

Harry Belafonte kämpft seit Jahren für Kindern in Not. BILD traf den Mann der Gerechtigkeit.

New York – Ein Leben wie ein Jahrhundert-Werk! Harry Belafonte (87), der Mann aus New Yorks einstigem Armen-Ghetto Harlem. Er schenkte der Welt „Matilda“ und „Island in the Sun“ – und kämpft seit über 60 Jahren für Chancengleichheit, gegen Rassismus. Am Samstag (20.15 Uhr, ZDF) verleiht „Ein Herz für Kinder“ Weltstar Harry Belafonte das „Goldene Herz“. BILD traf ihn in New York.

BILD: Mr. Belafonte, wann ist aus dem Künstler, der Millionen Menschen mit seiner Musik begeistert hat, der Kämpfer für das Gute geworden?

Belafonte: „Es war bei mir umgekehrt. Ich war zuerst ein Kämpfer, der dann zum Künstler wurde. Ein Weg, den mir meine Mutter in die Wiege gelegt hat …“

BILD: Wieso?

Belafonte: „Meine Mutter hat mir früh beigebracht, gegen Armut und Ungerechtigkeit zu kämpfen. Und das habe ich getan!“

BILD: Auch mit und für Nelson Mandela, gegen die Apartheid in Südafrika …

Belafonte: „Ich habe viele mächtige Männer getroffen: John F. Kennedy, Martin Luther King, Nelson Mandela. Mit diesen Menschen zu sprechen, die die Möglichkeit haben, die Welt zu verändern, ist eine große Verantwortung – aber auch eine große Chance. Und ich glaube, dass ich sie mit Bedacht genutzt habe.“ BILD: Sie sind in einer Welt der Rassentrennung aufgewachsen. Wie wichtig ist Chancengleichheit für Kinder? Belafonte: „Wenn ein Kind nicht die Freuden des Lebens kennenlernt, keine Liebe erfährt und von der Gemeinschaft ausgegrenzt wird – dann ist alles andere nur ein Kampf. Ich glaube, wenn wir Kindern mit mehr Liebe, mehr Fürsorge und weniger Egoismus begegnen würden, hätten wir auch weniger Konflikte und Kriege.“

BILD: Wie kam Ihnen die Idee zu dem weltweit beachteten Projekt „USA for Africa“?

Belafonte: „Ich sah damals, wie in Afrika Hunderttausende Menschen starben. Was mich dabei besonders schockierte, war die globale Gleichgültigkeit. Also fragte ich mich, wie ich dies als Künstler ändern könnte, sprach mit Michael Jackson und Lionel Richie. Durch „We are the World, we are the Children“ bekamen mehr Menschen das Gefühl der Verantwortung für das, was in Afrika passiert.“

BILD: Sie haben viel erreicht. Sind Sie auf etwas ganz besonders stolz?

Belafonte: „Ich bin darauf stolz, dass ich die Zeit, die mir der Schöpfer auf dieser Erde geschenkt hat, so gut wie möglich genutzt habe!“

BILD: Freuen Sie sich auf Berlin, die Stadt, die gerade den 25. Jahrestag des Mauerfalls gefeiert hat?

Belafonte: „Ja, ich liebe Berlin und freue mich, in Deutschland für die Kinder sprechen zu dürfen.“