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Kouroubala

Neue Pflegestation für Dorf in Mali

09.06.2015

Die medizinische Versorgung in Mali ist äußerst schlecht. Deshalb soll in Kouroubala eine neue Pflegestation entstehen.

Das Gesundheitssystem Malis ist nur wenig entwickelt, speziell außerhalb der Hauptstadt Bamako. Es stehen pro 100 000 Einwohner nur 5 Ärzte und 24 Krankenhausbetten zur Verfügung. Bedingt durch Mangelernährung, verschmutztes Trinkwasser und schlechte Hygiene treten Infektionskrankheiten wie Malaria, Cholera und Tuberkulose regelmäßig auf. Nur 43 Prozent der Bevölkerung können bei Krankheit oder Verletzung einen Arzt aufsuchen. Mali gehört zu jenen Staaten, wo die Beschneidung junger Mädchen am weitesten verbreitet ist. Der Verein „2AEFE“ wurde im Jahr 2007 von ehemaligen, jetzt in Bamako lebenden Dorfbewohnern gegründet, und kümmert sich um die gesundheitlichen, wirtschaftlichen und soziokulturellen Belange des Dorfes Kouroubala. Kouroubala liegt im Süden Malis und ist ein abgelegenes Dorf in der Gemeinde von Siby, wo die Bevölkerung hauptsächlich vom Ackerbau und der Viehzucht lebt. Die Gemeinde Siby zählt 21 Dörfer und rund 27 000 Einwohner. Das Dorf liegt 50 km südwestlich der Hauptstadt Bamako.
In dem Dorf gab es bislang keine medizinischen Versorgungseinrichtungen (Foto: Privat)
In dem Dorf gab es bislang keine medizinischen Versorgungseinrichtungen (Foto: Privat)
In Kouroubala gibt es weder eine Schule noch eine Pflegestation. Die erkrankten Menschen müssen mit dem Fahrrad oder dem Moped über 30 Kilometer nach Siby fahren. Nur wenige Bewohner verfügen über Fahrzeuge. Sie sind also dadurch bei einer Erkrankung noch immer sehr von der traditionellen Medizin abhängig. Um die medizinische Versorgung der Menschen in Kouroubala zu verbessern, plant der Verein „2AEFE“ deshalb den Bau einer Pflegestation. Ziel ist, die nicht komplizierten Erkrankungen der Kinder und der schwangeren Frauen vor Ort zu untersuchen und möglichst zu behandeln. Nicht nur die Einwohner von Kouroubala werden diese Pflegestation nutzen, sondern auch die Nachbardörfer. Alle Männer im Dorf sind bereit, beim Bau der Pflegestation zu helfen, um so durch ihre Arbeit einen Eigenanteil einzubringen. Die Pflegestation soll aus einem Gebäude mit vier Räumen bestehen – einem Vorraum als Wartesaal, einem Behandlungszimmer, einem Entbindungsraum und einem Bettenzimmer. Der Arzt vom Gemeindehauptsitz Siby wird alle zwei Monate für einen Tag die Pflegestation besuchen. Die Kosten für den Bau der Pflegestation können nicht vom Verein getragen werden, deshalb erklärte sich „Ein Herz für Kinder“ bereit, die Finanzierung zu übernehmen. So konnten alle geplanten Arbeiten durchgeführt werden. Dank der neuen Pflegestation können nun mehr Menschen und insbesondere Kinder medizinisch versorgt werden.
Themen: Medizin