Das denkmalgeschützte „Maetzelhaus“ soll saniert werden, um einen außerschulischen Lernort für nicht beschulbare Kinder und Kinder mit besonderem Förderbedarf zu schaffen.
Das Martinswerk Bergstedt bietet individuelle und ambulante Unterstützung für Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen. Die Arbeit orientiert sich an der Waldorfpädagogik und dem anthroposophischen Weltbild. Die Einrichtung bietet ambulante Schulbegleitung und Familienhilfe, ambulant betreutes Wohnen, Eltern- und Familienberatung, Therapie, Fördermöglichkeiten sowie Bildung und Kurse an. Der Verein arbeitet eng mit der heilpädagogischen Förder- und Waldorfschule Christophorus in Hamburg Bergstedt zusammen, die den Kindern, die an anderen Schulen bereits gescheitert sind oder zu scheitern drohen, gezielt eine Chance auf Bildung einräumen möchte. 11 Prozent der Schülerschaft sind Heim- und Pflegekinder, Kinder aus sozial schwachen Stadtteilen, Hartz IV-Familien oder Kinder die nur mit einem Elternteil aufwachsen. Für Kinder, die wegen sozialemotionaler, geistiger oder körperlicher Lernbehinderung nicht in den schulischen Alltag integriert und in der Klassengemeinschaft beschult werden können, soll jetzt ein außerschulischer Lernort geschaffen werden, in dem sie mit festen pädagogischen Bezugspersonen durch den Tag begleitet werden. Die Einrichtung soll im Erdgeschoß des denkmalgeschützten Ateliergebäudes des Künstlerhauses „Maetzelhaus“ in Hamburg-Volksdorf entstehen. Zum Anwesen gehören ein Atelierhaus, ein Sommerhaus und ein weiteres kleines Gebäude. Das Atelierhaus besteht aus zwei großen Räumen, einem Büro, einem Vorraum mit sanitären Anlagen sowie einer Küche mit Gruppenraum. Einer festen Gruppe von 8-10 Kinder (8-16 Jahre) sollen dort in schulähnlichen theoretischen Einheiten, lebenspraktische Alltagsaufgaben vermittelt werden. Unter ganz neuen Arbeits- und Lernbedingungen sollen sie wieder in die Lage versetzt werden, Neugier, Arbeitseifer, Lernfreude und Zielstrebigkeit zu entwickeln. Der außerschulische Lernort soll dabei mit einer Holz-, Keramik,- Garten und Küchenwerkstatt ausgestattet werden. Durch sinnhafte Tätigkeiten sollen die Kinder seelisch wieder für die Schule vorbereitet werden. Daneben soll ein offenes Angebot für die Partnerschulen entstehen. Vorrangig für die rund 170 Schüler der Christophorus Schule, der Albert Schweitzer Schule Klein Borstel und die Rudolf Steiner Waldorfschule Bergstedt. Um diese Voraussetzungen zu schaffen, muss eine Grundrenovierung des Hauses im Bereich Elektrik, Wasser und Heizung stattfinden. Böden, Wände, Fenster und Türen müssen überarbeitet werden. Vor dem Atelierhaus soll eine große überdachte Terrasse errichtet werden, damit diese auch als Atelier für die Kinder genutzt werden kann. Zudem soll eine Küche mit Gruppenraum für die Verpflegung der Kinder, die sich an Planung, Vor- und Zubereitung der Mahlzeiten beteiligen sollen, eingerichtet werden. Aufgrund des Anspruchs auf schulische Eingliederungshilfe erfolgt die Finanzierung des laufenden Betriebs dann durch die Behörde für Schule und Berufsbildung und der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration sowie durch Kostenvereinbarungen mit den Partnerschulen. Die Kosten für die Sanierung und Renovierung des „Maetzelhauses“ sind enorm hoch und können nicht aus eigenen Mitteln des Trägers finanziert werden. Deshalb erklärte sich „Ein Herz für Kinder“ neben anderen Spendern bereit, das Projekt zu unterstützen, damit die Bauarbeiten zügig beginnen können. Die Einweihung des neuen Lernortes ist für Ende des Jahres geplant.Das „Maetzelhaus“ wird saniert
20.07.2015