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Ruanda

Medizinische Geräte für zwei Kliniken

26.11.2015

Zwei Kliniken in Kigali und Butare mit HNO-Weiterbildungsabteilungen können sich mit Hilfe von „Ein Herz für Kinder“ neue Geräte kaufen.

Ruanda gehört zu den kleinsten, aber gleichzeitig auch ärmsten Ländern Afrikas. Durch den Bürgerkrieg und den 1994 folgenden Völkermord, bei dem in drei Monaten rund eine Million Tutsi und Huti getötet wurden, brachen Wirtschaft und Infrastruktur des Landes fast vollständig zusammen. Bis heute hat sich Ruanda noch nicht von dieser Auseinandersetzung erholt. Der deutsche HNO-Arzt Dr. Dirk Heinrich reiste vor 6 Jahren zum ersten Mal nach Ruanda. Was er damals in den Krankenhäusern sah, hat ihn schockiert: Monatelange Wartelisten, kaum vorhandene Ausstattung, Konfrontation mit der afrikanischen Armutssituation. Seitdem reist der Mediziner mehrmals im Jahr nach Ruanda, um Kinder zu retten und einheimische Ärzte vor Ort auszubilden. Dr. Heinrich behandelte in dieser Zeit gemeinsam mit Kollegen vom Verein „HNO für Ruanda“ hunderte Kinder und untersuchte Tausende. Eine Examinierung der ersten beiden HNO-Fachärzte ist im Juni 2014 erfolgt. In Ruanda gibt es laut Statistik für 1 Million Kinder nur einen HNO-Arzt. Im ganzen Land gibt es nur fünf HNO-Ärzte für alle 10 Millionen Einwohner. 50 Prozent der Patienten in den HNO-Abteilungen der Kliniken sind Kinder. Täglich sterben in Ruanda unzählige Kinder an den Folgen einer harmlosen Mittelohrentzündung oder ersticken an Erdnüssen, die sich in ihren Lungen festsetzen. Kinder, die schwerhörig sind, aber leicht operiert werden könnten, werden ihr ganzes Leben lang von der Gemeinschaft ausgeschlossen. Durch einfache Eingriffe könnten die Kinder gerettet werden, doch die wenigen Ärzte vor Ort kennen die OP-Methoden nicht. In den Krankenhäusern mangelt es zudem an den notwendigen Ausrüstungen.

Um die Behandlungsmöglichkeiten für die Kinder zu verbessern, erklärte sich „Ein Herz für Kinder“ deshalb bereit, zwei Kliniken in Kigali und Butare mit HNO-Weiterbildungsabteilungen bei der Anschaffung von medizinischen Geräten zu unterstützen.

Themen: Behandlung Gesundheit Medizin