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Herzfehler

Nur eine Operation kann das Leben von Artemii retten

22.02.2018
Artemii (1) leidet an einem seltenen Herzfehler, mit dem er ohne OPs nicht überleben kann
Artemii (1) leidet an einem seltenen Herzfehler, mit dem er ohne OPs nicht überleben kann

Innerhalb einer Woche kamen die fehlenden 24 000 Euro zusammen!

Hätten seine Eltern nicht schon vor seiner Geburt beschlossen um sein Leben zu kämpfen, würde das Herz des kleinen Artemii wohl nicht mehr schlagen. In der Brust des Jungen (1) aus Russland schlägt nur ein halbes Herz. Ein Einkammer-Herz (hypoplastisches Linksherz-Syndrom, HLHS) mit einer unterbrochenen Aorta. Das bedeutet: Artemiis obere Körperhälfte wird durch die Aorta mit Blut versorgt, die untere durch eine Verbindung (Ductus arteriosus) von der Lungenschlagader. Ohne Operationen müsste Artemii sterben.
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Timur Muk­ha­medzha­nov (32) und Nata­lia (27) mit ihrem Sohn Artemii
Fotos: Christian Knieps
„Ein äußerst seltener Herzfehler“, sagt Chefarzt Prof. Dr. Boulos Asfour vom Deutschen Kinderherzzentrum der Asklepios-Kinderklinik Sankt Augustin (NRW). Er hat Artemii bereits im Juni 2017 erstmals operiert. Dass der kleine Junge in Asfours rettende Hände gelangte, verdankt er dem Kampfgeist seiner Eltern.
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Prof. Bou­los As­four vom Deut­schen Kin­der­herz­zen­trum in Sankt Au­gus­tin
 Timur (32) und Natalia Mukhamedzhanov (27) aus Moskau erfahren in der 23. Schwangerschaftswoche von dem Herzfehler. „Wir sind gläubig, eine Abtreibung war keine Option“, sagte Papa Timur. Drei Tage nach seiner Geburt im Januar 2017 wird Artemii in Russland zum ersten Mal am offenen Herzen operiert. Doch im Juni ist sein Zustand so schlecht, dass Timur und Natalia um sein Leben bangen. „Er konnte nicht mehr allein atmen. Wir hatten das Gefühl, dass die Ärzte auch nicht weiter wissen“, schilderte der Vater. Die Fachleute gaben auf, die Eltern nicht. Timur kratzte alle Ersparnisse zusammen. Für 30 000 Euro ließ er seinen Sohn mit einem Privatjet nach Sankt Augustin fliegen. Einen Linienflug ohne medizinische Kontrolle hätte Artemii nicht geschafft. „Der Zustand, in dem der Patient hier ankam, war sehr kritisch“, sagte Asfour. Sechs Stunden dauerte die OP im Juni. Auch BILD hilft e.V. „Ein Herz für Kinder“ unterstützte die Familie. Der Folgeeingriff im März 2018 kostet nun weitere 44 200 Euro – davon fehlten noch rund 24 000 Euro… Doch dank so großzügigen, vielen Spendern kam die fehlende Summe für Artemiis OP bereits nach einer Woche zusammen! „Ein Herz für Kinder“ und noch viel mehr die Eltern von Artemii sagen herzlichst DANKE! Asfour: „Artemii wird sicher kein Leistungssportler, kann aber ein normales Leben führen.“
Themen: Operation