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Israel

Abood hat Arme und Beine verloren

25.06.2018
Abood besucht die zweite Klasse der „Hand in Hand“ Schule in Jerusalem
Abood besucht die zweite Klasse der „Hand in Hand“ Schule in Jerusalem

Zum 40. Jubiläum von EHfK berichten wir von Kindern, die wir schon lange unterstützen. Dazu gehört Abood (8) aus Jerualem

Das Schicksal dieses Jungen berührte Tausende!
Nach einer Hirnhautentzündung mussten Abood im August 2011 in der Uni-Klinik in Mannheim Arme und Beine amputiert werden. Insgesamt folgten 38 Operationen. Oftmals bangten die Ärzte um sein Leben, doch Abood kämpfte. Inzwischen lebt der heute Achtjährige wieder in Israel.
Fröhlich winkt Abood, der im Rollstuhl sitzt, mit seinen beiden amputierten Armen. Mutter Alaa (32):„Seine Prothesen trägt er nur selten, weil sie viel zu schwer und unbequem sind. Er versucht, alles ohne Hilfsmittel zu machen.“
Und dabei ist er sehr geschickt! „Ich kann malen, schreiben und bin einer der Besten in meiner Klasse“, sagt Abood, der die 2. Klasse der “Hand-In-Hand-Schule“ besucht, stolz.
Seine 27 Mitschüler, alle ohne Behinderung, haben ihn voll akzeptiert. Lehrerin Sireen Alyyan (37): „Wir haben Aboods Mitschüler vor seinem ersten Besuch über seine Erkrankung informiert. Es gab daher keinerlei Berührungsängste. Sie umarmen ihn oft, lachen und spielen mit ihm. Er ist völlig integriert und einer meiner klügsten Schüler.“
Beeindruckend, wie der kleine Junge den Schulalltag meistert!
Den Stift zum Schreiben klemmt sich Abood zwischen die teilamputierten Arme. Schul-Assistentin Samah Wazwaz, die ständig an seiner Seite ist: „Beim Schreiben muss ich nur das Heft festhalten, damit es nicht wegrutscht, ansonsten hat er sich seine Schreibtechnik ganz alleine beigebracht und regelrecht perfektioniert.“
Seine Schrift ist einwandfrei und schnell ist er auch. Die Assistentin: „Gestern war er einer der Ersten, der seine Arabisch-Klassenarbeit fertig hatte.“
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Abood mit Papa Nidal (38), Mama Alaa (32), Bruder Bahar (5) und Schwester Mila (2) Fotos: Corinna Kern/laif
Nach der Schule wird Abood mit dem Bus nach Hause gebracht. Die Vierzimmerwohnung in einem Mietshaus, nur 20 Minuten von der City entfernt, ist, so gut es geht, für den Behinderten eingerichtet. Eine Rampe führt ins Haus, viele Lichtschalter sind in Bodennähe angebracht, da sich Abood in der Wohnung meist ohne Rollstuhl fortbewegt.
Sein Zimmer teilt er sich mit seinem kleinen Bruder. Die Wände sind mit Postern von Fußball-Star Cristiano Ronaldo (33), seinem Idol, geschmückt: „Ich möchte auch mal Profi-Fußballspieler werden wie er.“
Vater Nidal (38) lächelt, bestärkt ihn aber: „Nichts ist unmöglich, du kannst alles schaffen!“