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Serbien

Milos lebt und ist glücklich – dank Ihrer Spenden

20.08.2018
Milos liebt Basketball. Er orientiert sich mit seinem Gehör, spielt nach Gefühl
Milos liebt Basketball. Er orientiert sich mit seinem Gehör, spielt nach Gefühl

Zum 40. Jubiläum von „Ein Herz für Kinder“ berichten wir von Kindern, die wir schon lange unterstützen. Manchmal ein Leben lang.

Am Himmel über dem serbischen Dorf Baric schieben sich bedrohlich die Wolken zusammen. Der Wind pfeift, die Bäume auf dem Friedhof biegen sich beängstigend, als sich Milos behutsam nach vorne beugt, um ein schlichtes Holzkreuz zu küssen. Jeden Tag besucht der 17-Jährige seine Mutter Marina († 36) auf dem Friedhof.
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Milos küsst den Grabstein seiner geliebten Mama Marina    Foto: Mario Vedder
Als „Ein Herz für Kinder“ Milos und Marina vor zwölf Jahren kennenlernte, hatte die Mama nur einen Wunsch: Milos soll leben! Ihre Gebet wurde erhört, doch Marina musste am 24. Oktober 2014 gehen. Sie starb an Krebs. Sie starb mit dem beruhigenden Gedanken, dass ihr Junge eine Zukunft hat. Am 11. September 2006 titelte BILD mit nur zwei Worten: RETTET MICH! Ein Artikel über den kleinen Milos aus Serbien, der damals als 5-Jähriger ohne Ihre Spenden gestorben wäre. Denn Milos kam mit dem Kartagener-Syndrom zur Welt: die Organe im Bauch spiegelverkehrt, er hatte mehrere Milzen und eine kaputte Leber. Das Organ füllte fast die Hälfte seines Bauchraums, der Bauch war riesengroß. Papa Sladan kam als Spender in Frage, doch das Geld für den Eingriff, 100 000 Euro, fehlte. Innerhalb von vier Tagen gingen Spenden in Höhe von 145 000 Euro ein!
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Am 6. September 2006 wurde Milos in der Uniklink Jena vorstellig. Der damals 5-Jährige musste untersucht und geimpft werden   Foto:©pictureteam.de/ Mario Gentzel
  Am 13. November 2006 erfolgte der lebensrettende Eingriff an der Uniklinik Jena – erfolgreich! Auch die Reha in Österreich und die weitere Therapie konnten bezahlt werden. Zum Glück war Milos zu klein, um sich an das Leid, den Schmerz und die Qualen zu erinnern. Milos:  Der 17-Jährige strahlt heute so eine Lebensfreude und einen Optimismus aus, als würde er dem Schicksal jeden Tag ein Schnippchen schlagen. Und er hat es faustdick hinter den Ohren, veralbert am liebsten seine Familie oder Freunde. Dabei hat die Krankheit ihre Spuren hinterlassen. Papa Sladan: „Milos wird schneller müde, ist körperlich schwächer als Jungs in seinem Alter. Er beendet jetzt die Schule, aber arbeiten können wird mein Junge nicht.“ Milos kämpft mit Diabetes, spritzt sich viermal täglich Insulin. Er hat ein Glasauge – und auf dem verbliebenen Auge minus 19,75 Dioptrien. Milos sieht nur noch Schatten – aber er lässt sich davon nicht stoppen. Am Computer arbeitet er mithilfe einer großen Lupe. Basketball spielt er nach Gefühl – und trifft den Korb traumhaft sicher. Und wie geht es Milos Vater Sladan? Nach dem Bangen um seinen Sohn, nach dem Tod seiner Frau? Mit fester Stimme antwortet Sladan: „Wenn ich Milos sehe, geht es mir super!“
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Milos (Mitte) mit seinem Bruder Stefan und Papa Sladan     Foto: Mario Vedder