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So helfen „Ein Herz für Kinder" und die DLRG

70 000 Kinder warten auf einen Schwimmkurs

13.08.2020

Ein Seepferdchen-Abzeichen zu bekommen, ist für viele Kinder dieses Jahr ein echtes Drama. Wegen Corona haben sie keine Chance auf ein Schwimmabzeichen. Und das, obwohl weltweit jährlich über 236 000 Menschen ertrinken. Kinder unter 14 Jahren sind besonders gefährdet. Dr. Dirk Bissinger, Leiter Ausbildung der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), warnt: „70 000 Kinder hängen allein bei …

Ein Seepferdchen-Abzeichen zu bekommen, ist für viele Kinder dieses Jahr ein echtes Drama.

Wegen Corona haben sie keine Chance auf ein Schwimmabzeichen. Und das, obwohl weltweit jährlich über 236 000 Menschen ertrinken. Kinder unter 14 Jahren sind besonders gefährdet.

Dr. Dirk Bissinger, Leiter Ausbildung der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), warnt: „70 000 Kinder hängen allein bei uns in der Warteschleife für Schwimmkurse. Durch Corona sind in den letzten eineinhalb Jahren viele Kurse ausgefallen. Wenn wir jetzt nicht alles tun, um den Kleinen das sichere Schwimmen beizubringen, entstehen mehrere Jahrgänge von Nichtschwimmern.“

Mit der großen „Ein Herz für Kinder“-Sommerkampagne der DLRG sollen so viele Kinder wie möglich schwimmen lernen. Dabei unterstützt die BILD-Hilfsorganisation mit der Förderung zusätzlicher Intensiv-Schwimmkurse.

„Ich bin sehr dankbar, dass wir mit der DLRG mehr Kindern Sicherheit im Wasser geben können. Zudem brauchen die Kleinsten gerade in diesem Sommer nach den Strapazen der Pandemie Bewegung und Spaß“, sagt Sarah Majorczyk, Vorsitzende von „Ein Herz für Kinder“.

<strong>Schon in der Kita sollen die Kleinen ans Wasser gewöhnt werden</strong><br>Foto: silvio kison
Schon in der Kita sollen die Kleinen ans Wasser gewöhnt werden Foto: silvio kison

Bereits 2020 förderte BILD hilft e.V.  „Ein Herz für Kinder“ Schwimm-Projekte in ganz Deutschland mit einer Million Euro! Und die Resonanz war gewaltig: Bisher konnten durch deutschlandweite Förderungen 24 295 Kinder Schwimmen lernen.

Hier einige Beispiele von Schwimmkursen aus dem Jahr 2020, die von „Ein Herz für Kinder“ gefördert wurden:

Unterstützt wurde zum Beispiel der DLRG Ortsverband Neustadt an der Donau. Hier macht Markus Weigl Eltern zum Schwimmtrainer. Bei diesem Projekt lernen erst die Eltern vom Profi und dann die Kinder von Mama und Papa.

Der Wasserrettungsdienst Halle e.V. finanziert mit der Spende u.a. Wassergewöhnungskurse für 47 Kitas. Insgesamt sollen 800 Kinder zwischen vier bis fünf Jahren spielerisch ans Wasser gewöhnt werden. Und: Erzieher bekommen Schulungen zur Betreuung im Wasser.

Beim Förderverein des Sommerbads in Minden werden sozial schwache Familien und somit deren Kinder gefördert. Insgesamt 50 Familienkarten können dank „Ein Herz für Kinder“ bezahlt, 20 Schwimmgürtel gekauft und einige Kursgebühren übernommen werden.

Beim Förderverein des Fortunabads in Glückstadt sollen mit dem Geld die Kosten von zwei Schwimmkursen gezahlt werden. Das bedeutet: die Übungsstunden, der Eintritt und das Abzeichen zum Abschluss.

In den „Hellweg-Sole Thermen“ soll es bald noch mehr kostenlosen Schwimmunterricht für alle geben! „Wir wollen auch Kindern das Seepferdchen ermöglichen, die sich den Schwimmkurs sonst nicht leisten können“, sagt Michael Kemper (40, l.). „Wir wollen dafür sorgen, dass die traurige Zahl der Badetoten in Seen und Flüssen nicht noch weiter steigt!“

<strong>Kostenloser Schwimmunterricht für alle in den „Hellweg-Sole Thermen“</strong><br>Foto: Stephan Schuetze
Kostenloser Schwimmunterricht für alle in den „Hellweg-Sole Thermen“ Foto: Stephan Schuetze

Der Förderverein Gertrudisschule in Bochum plant ein Kooperationsprojekt mit den Sportstudenten der Stadt. Sie sollen den Schülern direkt im Wasser individuell helfen. „Ein Herz für Kinder“ zahlt ihr Honorar.

Der Förderverein Freibad Egelsbach e.V. mit Schwimmlehrer Philip Schappert (Foto) erhält einen Zuschuss. „Wir freuen uns riesig!“, sagt Vorsitzender Matthias Schröder. „Wir bekommen für drei Jahre 135 Schwimm-Ausbildungen für die Kids. Am Freitag startet der erste Kurs.“

<strong>Schwimmlehrer Philip Schappert</strong><br>Foto: PR
Schwimmlehrer Philip Schappert Foto: PR

Nach dem ersten BILD-Bericht zum Thema Schwimmenlernen mit Hilfe von „Ein Herz für Kinder“ spendete jetzt die Deichmann-Stiftung 100.000 Euro, um noch mehr Kindern Schwimmen beizubringen und Leben zu retten.
Heinrich Deichmann (57) zu BILD: „Wir finden die Aktion toll. Die Meldungen von ertrunkenen Kindern berühren mich und machen mich traurig. Deshalb wollen wir die Projekte unterstützen, um Hilfe zur Selbsthilfe zu geben.“

<strong>Heinrich Deichmann unterstützt über die DEICHMANN-Stiftung seit Jahrzehnten diakonische und soziale Projekte und engagiert sich in verschiedenen Bereichen der humanitären Hilfe</strong><br>Foto: picture alliance/dpa
Heinrich Deichmann unterstützt über die DEICHMANN-Stiftung seit Jahrzehnten diakonische und soziale Projekte und engagiert sich in verschiedenen Bereichen der humanitären Hilfe Foto: picture alliance/dpa

Themen: Schwimmkurse