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Israel

Abood will anderen Kindern Mut machen

17.10.2019
Abood
Abood

Abood mag dieselben Dinge wie Millionen andere Neunjährige. Er bewundert Fußball-Megastar Cristiano Ronaldo und spielt mit Freunden am Computer gerne „Fortnite“. Und doch ist Abood anders. Nach einer Meningitis mussten ihm 2011 beide Arme und beide Beine amputiert werden.

<strong>Abood mit 12 Monaten: Er erkrankte an Meningokokken-Meningitis, einer hochgefährlichen Form der Hirnhautentzündung. Sein Arme und Beine wurden nicht mehr durchblutet, mussten amputiert werden</strong><br>Foto: Dominik H. Rossbach
Abood mit 12 Monaten: Er erkrankte an Meningokokken-Meningitis, einer hochgefährlichen Form der Hirnhautentzündung. Sein Arme und Beine wurden nicht mehr durchblutet, mussten amputiert werden Foto: Dominik H. Rossbach

„Ein Herz für Kinder“ unterstützte die Familie damals. Sie leben in Jerusalem, kamen jetzt zu einer Untersuchung nach Düsseldorf.

Wenn man Abood fragt, wie es ihm geht, lächelt der Junge: „Mir geht es super!“

In der Schule gehört er zu den Besten seiner Klasse. „Er hat sich selbst Englisch beigebracht“, sagt Vater Nidal (40). „Er hat es durch Filme, Serien und Computerspiele gelernt.“

In den Pausen spielt er mit den anderen Kindern mit Murmeln. „Abood akzeptiert seine Rolle, sein Schicksal“, sagt der Vater. „Wir fragen uns aber, wie es in der Pubertät wird. Wenn er anfängt, darüber nachzudenken, warum er so anders ist als die anderen Kinder.“

<strong>Abood mit Papa Nidal, Mama Alaa, Bruder Bahar und Schwester Mila </strong><br>Fotos: Hojabr Riahi
Abood mit Papa Nidal, Mama Alaa, Bruder Bahar und Schwester Mila Fotos: Hojabr Riahi

Abood trägt nur selten Prothesen, kann sich mit einem Rollstuhl bewegen. „Der wiegt aber 100 Kilo“, sagt seine Mutter Alaa . „Wir hoffen, dass neue Technologien entwickelt werden, die Abood in seinem späteren Leben weiterhelfen.“
Denn das Heranwachsen von Neunjährigen wird weitere Probleme bringen. „Er hat keine Kontrolle über sein Verdauungssystem. Wegen dieses Problems sind wir jetzt auch hier in Deutschland bei Ärzten.“

Nidal und Alaa hadern nicht mit dem Schicksal ihrer Familie. „Wir sehen das Leben mit Abood als Dienst an der Menschheit. Wir wollen unsere Erfahrungen teilen. Aboods Erfolge sollen für andere Motivation sein“, so Vater Nidal.

Immer und immer wieder sagen sie anderen Eltern: Lasst eure Kinder gegen Meningitis impfen!
Bevor Abood mit seiner Familie wieder abreist, nimmt er einen Kugelschreiber zwischen beide Armstümpfe. Er schreibt auf Arabisch: „An alle deutschen Kinder: Liebt euch selbst und seid immer glücklich.“

Dieser Satz, geschrieben von diesem Kämpfer, lässt eigene Sorgen ganz klein werden!