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In Italien kämpft er um sein Leben

Krebs zerstört Saschas Kindheit

16.07.2012

Von einer auf die andere Sekunde wurde die Kindheit von Sascha aus der Ukraine durch eine schlimme Krebserkrankung zerstört.

So sehr hoffte Tetyana (31), dass ihr Sohn Aleksandr (4) nur eine harmlose Erkältung hat, als er im Juni 2010 krank wurde. Sie glaubte, alles würde nach kurzer Zeit wieder in Ordnung sein, doch Blutuntersuchungen zerstörten von einer Sekunde auf die andere alle Hoffnungen. Ärzte in Nikopol (Ukraine) diagnostizierten bei dem kleinen Jungen akute lymphatische Leukämie.

Die Mutter: „Diese Diagnose war für uns wie ein Donnerschlag aus heiterem Himmel. So was hat niemand erwartet! Wir waren schockiert, entsetzt und verzweifelt…!“

Sofort wurde der Junge auf die hämatologische Station des Kinderkrankenhauses Dnepropetrowsk verlegt, wo eine Chemotherapie eingeleitet wurde. Die Behandlung war mit vielen Komplikationen verbunden. Sascha – so nennen ihn seine Eltern liebevoll – vetrug die Chemotherpie schlecht, brauchte häufig Bluttransfusionen. Immer wieder musste er auf die Intensivstation verlegt werden. Die Mutter: „Er klammerte sich verzweifelt an mich, wollte mich nicht loslassen. Als ob er gefühlt hat, wie ernst es um ihn steht. Ich stand neben der Tür und weinte vor Schmerz, da ich keine Möglichkeit hatte, meinem Kind zu helfen, dass mit jedem Tag mehr und mehr an Kraft verlor.“

Doch nach dem Ende der Chemotherapie war da plötzlich wieder Hoffnung. Die Ärzte konnten keine Krebszellen mehr nachweisen, der Feind in Saschas Blut schien besiegt.

Nach einem halben Jahr Krebskampf konnte der Junge wieder nach Hause zu seiner älteren Schwester Vika (5) zurückkehren. Die Eltern hofften, dass die Krankheit besiegt ist, der Albtraum schnell vergessen werden kann. Zwei Jahre lang schienen alle Hoffnungen wahr zu werden. Sascha erholte sich prächtig, war lebensfreudig, lustig und aktiv. Doch dann der erneute Krebs-Rückfall!

Am 31. Dezember 2011, als sich alle Menschen auf die Feier des neuen Jahres vorbereiteten, wurde Sascha in die Notfallambulanz eingewiesen. Untersuchungen bestätigten, dass die Leukämie zurückgekommen ist. Vier Monate lang wurde er im Krankenhaus behandelt, kämpfte um sein Leben. Er konnte nicht wie andere Kinder in seinem Alter Schneemänner bauen, im beginnenden Frühling fröhlich durch die Pfützen laufen. Selbst zu kleinen Spaziergängen war er infolge der intensiven Chemotherapie zu schwach. Wieder benötigte er mehrere Bluttransfusionen, durch die er dann auch noch mit Hepatitis C infiziert wurde. Die gesundheitliche Situation des Jungen ist damit noch schlimmer, da jede Infektion tödlich für den durch die Chemotherapie geschwächten Organismus sein kann.

Trotz dieser Rückschläge geben Tetyana und ihr Mann nicht auf: „Wir kämpfen. Sascha ist sehr stark und möchte leben. Er hält sich selbst für einen Helden und träumt davon, in der Zukunft der Beschützer von Schwachen zu sein. Sein Liebliengsspielzeug ist das Zauberschwert.“

Durch die Chemotherapie ist es den Ärzte in der Ukraine erneut gelungen, eine Remission zu erreichen. Zwar sind momentan keine Krebszellen nachweisbar, allerdings wird dieser Zustand nur dann von Dauer sein, wenn Sascha mit einer Knochenmarktransplantation weiter behandelt wird. Da niemand aus seiner Familie als Stammzellenspender in Frage kommt, ist Sascha auf einen Fremdspender angewiesen.

Da in der Ukraine keine Fremdspender-Transplantationen durchgeführt werden können, wurde Sascha in der Kinderklinik von Padua (Italien) aufgenommen. Zwischenzeitlich wurde auch schon ein passender Spender gefunden. Damit besteht die Chance, Saschas Leben doch noch retten zu können. Für die Behandlung entstehen allerdings hohe Kosten, die die Familie nicht aufbringen kann. Nur der Vater kann arbeiten, Tetyana kümmert sich rund um die Uhr um ihren kranken Sohn.

Durch einheimische Spendenorganisationen konnte bereits ein Teil des benötigten Geldes aufgebracht werden. Auch „Ein Herz für Kinder“ erklärte sich bereit, Sascha in seinem Kampf gegen den Krebs zu unterstützen, sodass nun gut die Hälfte der zu erwartenden Kosten gedeckt ist und die Behandlung beginnen kann.


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