Indien

Der Kampf für das Leben

30.12.2002
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Es klingt so unglaublich. Mädchentötung ist in manchen Teilen Indiens noch immer weit verbreitet. Die Andheri Hilfe kämpft dagegen.

Es klingt so unglaublich wie schrecklich. Mädchentötung ist in manchen Teilen Indiens noch immer weit verbreitet. Die Andheri Hilfe Bonn e.V. kämpft seit Jahren für ein Umdenken in der Bevölkerung. Doch die Gründe für das Handeln vieler Eltern liegen tief verwurzelten in der indischen Tradition. Keine leicht Aufgabe also. „Ein Herz für Kinder“ unterstützt die Andheri Hilfe in ihrer Arbeit. Mädchen werden in Indien von den Eltern oft als Belastung gesehen. Sie fürchten den finanziellen Ruin – durch die spätere an die Familie des Bräutigams zu zahlende Mitgift und die Ausrichtung der traditionell opulenten Hochzeit. Doch das Bewusstsein wandelt sich – langsam. Durch die unermütliche Aufklärungsarbeit vor Ort und die finanzielle Unterstützung der Eltern gehen 40 Dörfer im südindischen Madurai heute mit gutem Beispiel voran. Geburten von Mädchen werden dort mittlerweile gefeiert. Die Menschen nehmen die Initiative jetzt in die eigenen Hände. Sie haben erkannt: Mädchen haben das gleiche Recht auf Leben wir Jungen. Ein großer Erfolg für die Mitarbeiter der Andheri Hilfe. Ihre Arbeit haben mittlerweile Frauengruppen vor Ort übernommen. Hilfe für Straßenkinder Ein weiteres Projekt der Andheri-Hilfe Bonn e.V. und „Ein Herz für Kinder“ ist das „Golden Heart Center“ nahe Madurai im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu. Das Ausbildungszentrum für ehemalige Straßenkinder, Kinderarbeiter und Schulabbrecher ermöglicht es jährlich etwa 90 jungen Menschen eine Ausbildung zu machen. Für viele ist dies die einzige Chance auf einen Beruf und die Möglichkeit, selbst für ihren Lebensunterhalt zu sorgen.
Themen: Kinderschutz Missbrauch