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Anna (16)

Ärzte übersahen Metastase in der Schulter

08.11.2012

Mehr als ein Jahr kämpfte Anna gegen den Krebs. Leider übersahen die Ärzte in Russland eine Metastase in der Schulter.

Ihren kahlen Kopf versteckte Anna (†16) unter einer Perücke. Trotz ihrer schweren Krebserkrankung hatte sie bis zum Schluss ihren Lebensmut nicht verloren.

Rückblick: Vor knapp einem Jahr fanden die Ärzte in Russland in Annas rechtem Bein einen bösartigen Tumor, nachdem sie zuvor immer wieder starke Schmerzen hatte.

Wenig später wurde das Mädchen operiert – sie bekam ein künstliches Kniegelenk, es folgte eine hochdosierte Chemotherapie. Mutter Mariia (36): „Nach der letzen Chemotherapie atmeten wir erleichtert auf. Wir dachten, dass alles schon vorbei ist. Wir glaubten die Oberhand über die Krankheit gewonnen zu haben.“

Relativ schnell erholte sich Anna von den Strapazen der Behandlung, dachte sie könnte normal weiterleben.

Dann der Schock: Bei einer Routinekontrolle entdeckten die Ärzte in diesem Frühjahr eine Metastase in der Schulter, die offenbar zuvor von den Onkologen übersehen worden ist. Mariia: „Nach der Untersuchung in Moskau hat man uns gesagt, dass Annas Überlebenschancen in Russland ganz niedrig sind.“ Sie empfahlen eine Weiterbehandlung am Universitätsklinikum Münster.

Anna brauchte so schnell wie möglich eine Chemotherapie nach modernstem Protokoll, durch die der Knochentumor verkleinert werden sollte. Danach sollte das Geschwür entfernt werden.

Damit entstanden allerdings enorm hohe Kosten, die die Familie nicht tragen konnte. Die Eltern verdienen zusammen knapp 900 Euro, die gerade reichen, um den Lebensunterhalt zu sichern. Durch Spendenkationen konnte bereits ein Teil des benötigten Geldes gesammelt werden – doch es reichte noch lange nicht, um die komplette Summe begleichen zu können.

Deshalb erklärte sich „Ein Herz für Kinder“ bereit, sich an den Behandlungskosten zu beteiligen. Nach anfänglich erfolgreichem Therapiebeginn stellten die Ärzte dann fest, dass sich Metastasen in der Lunge gebildet hatten, die auf die Behandlung nicht mehr angesprochen haben. In Absprache mit den Ärzten in Münster entschied sich die Familie gegen weitere invasive Maßnahmen. Da Anna kaum noch richtig atmen konnte, fuhr sie mit dem Zug zurück nah Hause, wo sie Anfang Juni 2013 im Kreise ihrer Familie einschlief.

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