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Bis zu 300 Mal am Tag

Artemi quälen epileptische Anfälle

15.02.2010

Bis zu 300 Mal am Tag quälen den kleinen Artemi epileptische Anfälle. Weißrussische Ärzte gaben ihn auf, nicht so aber deutsche Ärzte.

Artemi (2) hat in seiner Heimat Weißrussland kaum eine Überlebenschance. Er leidet an einer schweren Form der Epilepsie. In seiner Heimat wurde er ans Hospiz verwiesen. Seine Mutter Volha (30): „Man sagte uns, es würde sich nicht mehr lohnen für unsere Gesellschaft, er würde im Leben sowieso nichts mehr erreichen, wie studieren oder lernen und so etwas können wir nicht brauchen.“

Für die Eltern war diese Aussage nicht nur schockierend, sondern zutiefst erschütternd zugleich. Sollte es wirklich keine Hoffnung mehr für ihren geliebten Sohn geben?

Bis zu seinem sechsten Monat entwickelte sich Artemi wie ein normales Kind. Er war lebenslustig und kontaktfreudig. Dann musste er sich einen kleineren Operation unterziehen und dabei stellten die Ärzte auch eine Hirnschädigung fest. Zunächst beruhigten die Ärzte die besorgten Eltern, die feststellen mussten, dass Artemi nach der OP nicht mehr allein lutschen und schlucken konnte. Sie sagten, es würde sich alles wieder regenerieren.

Doch so kam es nicht. Im Gegenteil. Artemi bekam nun auch noch epileptische Anfälle – bis zu 300 Mal am Tag. Da die Ärzte keine Möglichkeit fanden, die Epilepsie einzustellen, gaben sie ihn einfach auf.

Die Familie suchte Hilfe in Deutschland und fand sie am Universitätsklinikum Eppendorf. Hier soll der kleine Junge umfangreich neuropädiatrisch untersucht werden. Danach entscheiden die Ärzte, ob er operiert werden muss oder welche andere Therapie eingeleitet werden kann.

Für Vitali (30) und seine Frau war diese Nachricht zunächst eine große Erleichterung. Doch als sie erfuhren, wie teuer die Behandlung in Deutschland sein würde, sanken ihre Hoffnungen. Vitali verdient gerade mal 125 Euro im Monat. Für alle bisherigen Untersuchungen in Russland musste er sich das Geld auf der Straße erbetteln.

Zum Glück gibt es „Ein Herz für Kinder“. Die BILD-Hilfsorganisation sagte den Eltern, die am Ende ihrer Kräfte waren, Unterstützung zu, sodass Artemi nach mehr als 12 leidgeprüften Monaten nun endlich die Chance bekommt, genau untersucht zu werden, mit der Möglichkeit einen geeigneten Therapieplan zu erstellen, der ihm hoffentlich seine Leiden nehmen kann.

Themen: Behandlung Gesundheit Medizin Operation Therapie