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Als Kind war sie entstellt

Christelles neues Leben

10.05.2017
Christelle mit ihren Eltern
Christelle mit ihren Eltern

Die Ärzte von Mercy Ships halfen Christelle

Christelle lacht in die Kamera, zeigt sich stolz und selbstbewusst. Sie ist glücklich– und dankbar. Für ihr Lächeln, dass ihr vor sieben Jahren geschenkt wurde. Christelle kam mit einer Lippen- und Gaumenspalte zur Welt. Sie erlebte als Kleinkind viel Ablehnung, wurde gehänselt und beleidigt. Das kleine Mädchen zog sich immer mehr zurück, verlor jedes Selbstwertgefühl. „Andere Kinder verspotteten Christelle so sehr, dass sie sich schämte zur Schule zu gehen“, erzählt ihre Mutter Bernadette. Durch die Missbildung ihres Gesichtsgewebes war es ihr zudem unmöglich, normal zu essen oder zu trinken. „Ich kann einfach nicht beschreiben, wie es sich für mich angefühlt hat, meine Tochter so schrecklich leiden zu sehen.“  
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Christelle vor der Operation – ihr Gesicht war entstellt
  2009 nahm Bernadette ihre Tochter mit nach Benin, bemühte sich um eine Operation auf der dort eingetroffenen „Africa Mercy“. Und das damals 11-jährige Mädchen hatte Glück. Die Ärzte von „Mercy Ships“ nahmen den Eingriff vor – und veränderten Christelles Leben grundlegend. Beobachtet man Christelle heute, wie sie unbeschwert mit Freundinnen kichert, lässt sich in ihr kaum jenes Mädchen von vor sieben Jahren wiedererkennen. Doch Christelle hat nicht vergessen, wie es sich anfühlte, so aufzuwachsen: „Vor der Operation weinte ich viel, weil die anderen Kinder mich beleidigten und auslachten. Nach meiner Behandlung kehrte ich mit neuer Zuversicht zur Schule zurück. Ich war überglücklich, dass ich diese Chance bekam und wieder lernen durfte“, erinnert sich Christelle. Inzwischen besucht die 18-Jährige die High-School. Ihr Traum ist es, später einmal Polizistin zur werden. Aus ihrer Stimme hört man tiefe Dankbarkeit und ihre Mutter Bernadette fügt hinzu: „Ich konnte ihr nicht helfen, aber Mercy Ships hat alles für meine Tochter getan und zum Positiven verändert. Sehe ich heute in ihr Gesicht, spüre ich Frieden in meinem Herzen. Dafür möchte ich mich bedanken!“ Die „M/S Africa Mercy“ ist das größte Krankenhausschiff der Welt. Auf 152 Metern Länge sind sechs OP-Säle, eine Röntgeneinrichtung, ein Computertomograph, ein Labor und eine Krankenstation mit 78 Betten inklusive Intensivstation untergebracht, um Menschen in Afrika zu helfen, die sich sonst keinen Arztbesuch leisten können. Pro Jahr leben und arbeiten rund 1600 Menschen aus 30 verschiedenen Nationen auf dem Schiff der Barmherzigkeit. Vom Maschinisten bis hin zum Kapitän alles freiwillige Helfer, die jeden Monat rund 500 Dollar bezahlen, um hier arbeiten zu können. In den ärmsten Ländern der Welt kann die medizinische Grundversorgung für viele Einwohner nicht geleistet werden. So gibt es Tausende, die Hilfe brauchen und sehnsüchtig die Ankunft des Schiffs erwarten. Vor allem viele Kinder hoffen auf das Wissen der Mediziner. Sie leiden häufig an Lippen-Kiefer-Gaumenspalten wie Christelle sowie an großflächigen, äußeren Tumoren oder sind Verbrennungsopfer. „Ein Herz für Kinder“ unterstützte die Mission, bei der damals auch Christelle operiert wurde.
Themen: Behandlung Gesundheit Medizin Operation