Uganda zählt nach jahrzehntelangen politischen Unruhen und Bürgerkrieg zu den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt. Rund 30 Prozent der Bevölkerung lebt unter der Armutsgrenze. 50 Prozent der Bevölkerung ist unter 15 Jahre alt und über eine Million Menschen haben eine Behinderung. Nur zwei Prozent von ihnen erfahren derzeit rehabilitative Hilfe.
Die Mehrzahl sind Kinder: Sie leben isoliert, in völliger Abhängigkeit von ihrer Familie und ohne die Aussicht auf Schulbildung oder später einen Beruf. Der Betroffene kann nicht bei der täglichen Arbeit helfen, seine Betreuung braucht zusätzlich Zeit, die den anderen Familienmitgliedern wiederum an ihrer Arbeitszeit fehlt. Eine Behinderung gilt zudem oft als Strafe Gottes, behinderte Menschen werden häufig schamhaft vor anderen versteckt. Jedes zweite Kind mit einer Behinderung stirbt noch vor dem sechsten Lebensjahr.
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Für viele dieser Menschen würde eine chirurgische Behandlung Hilfe und ein neues, selbstständiges Leben bedeuten. Doch hierfür gibt es zu wenig Behandlungskapazitäten.
Der Verein „Christoffel Blindenmission Deutschland e. V.“ gründete deshalb im Jahr 2006 in Kisubi die CoRSU Klinik. Im März 2009 konnte die Klinik mit einer Grundausstattung von 6 OPs, einer Krankenstation und einer Reha-Abteilung eröffnet werden. In 2010 kam dann eine orthopädische Werkstatt hinzu.
Mehr als 11 000 behinderten Menschen, davon 80 Prozent Kinder, wurden seitdem durch orthopädische und plastische Operationen geholfen.
Seit 2012 wird die Klinik weiter auf- und ausgebaut, um die medizinische Hilfe und damit die Lebensperspektiven der körperbehinderten Kinder in Uganda zu verbessern. Hauptsächlich werden Lippen- und Gaumenspalten, Klumpfüße und genetische Fehlstellungen bei Kindern behandelt.
Anfang 2014 konnte die nächste Bauphase abgeschlossen werden. Die Klinik wurde um zwei Reha-Wohneinheiten, eine weitere Kinder-Krankenstation, eine private Krankenstation (als Profitzentrum) sowie um ein Ausbildungs- und Verwaltungsgebäude erweitert.
„Ein Herz für Kinder“ unterstützte das Projekt großzügig. Jetzt können anstelle von bisher 2000 Kindern rund 3500 Kinder jährlich kostenlos behandelt werden.