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David (14) – Die Sonne ist sein Feind

Ich bin ein Mondschein-Kind

13.02.2006

Er muss sich vor der Sonne verstecken, da sie seine Haut verbrennt. „Ein Herz für Kinder“ erfüllte Davids sehnlichsten Traum.

David (14) hasst den Sommer. Die langen, hellen Tage lassen ihn hinter runter gezogenen Gardinen verzweifeln. Wie ein Vampir muss er sich vor der Sonne verstecken. Denn ihre Strahlen verbrennen seine Haut.

Der Junge aus Rablinghausen leidet unter der seltsamen Hautkrankheit „Xeroderma Pigmentosum“ (XP). Er ist ein „Mondscheinkind“.

Die tödliche Krankheit brach gleich nach Davids Geburt aus. 42 Mal musste der Junge mit den traurigen Augen schon operiert werden. Immer wieder wuchern in seinem Gesicht und an seinem Oberkörper schlimme Hautkrebsgeschwüre. David: „Ich muss mich alle zwei Stunden mit einer Schutzcreme einreiben. Doch richtig gesund werde ich wohl nie.“

Seine Lebenserwartung liegt bei höchstens 20 Jahren. Die Angst vor dem frühen Tod ist Davids ständiger Begleiter. Nur im dunklen Kino lenkt er sich von seinem traurigen Schicksal ab. „Ich sehe mir am liebsten Komödien und Actionfilme an. Der Arnold Schwarzenegger gefällt mir am besten.“

Am Tage darf David nur dick vermummt und mit einem Spezialhelm mit UV-Filter spazieren gehen. Er geht in die 7. Klasse einer Schule für Körperbehinderte, wird hinter verdunkelten Scheiben unterrichtet.

80 Kinder teilen in Deutschland Davids Schicksal. Schon nach kurzem Sonnenaufenthalt bekommen XP-Patienten einen schweren
Sonnenbrand, der sich schnell in Hautkrebs verwandelt. Die Krankheit ist unheilbar.

Über seine Zukunft mag David nicht nachdenken. „Ich habe nur einen Traum, bevor ich sterbe. Ich möchte so gerne über den Atlantik fliegen und mir Amerika anschauen. Doch meine Eltern können sich das nicht leisten.“

Doch dank „Ein Herz für Kinder“ erlebte Mondscheinkind David den schönsten Sommer seines Lebens. Die BILD-Hilfsorganisation und die Lufthansa schickten den unheilbar kranken Jungen in das Mondschein-Camp „Sundown“ in die USA.

David: „Im Camp waren wir nur nachts unterwegs. Wir kletterten, bastelten, spielten Fußball.“ Danach wurde David Von Hilton Garden-Hotel-Chef Sean Collard für zwei Tage nach New York eingeladen. David: „Es war gigantisch, nachts durch die Hochhausschluchten zu fahren. Im Hilton Hotel haben sie extra die Fenster für mich abgedunkelt. Ich möchte mich bei allen Menschen bedankten, die mir diese unvergessliche Reise möglich gemacht haben.“

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