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Feuerkind aus Grosny

Ein neues Gesicht für Jasmina

06.06.2008

Eine Gasexplosion zerstörte innerhalb von Sekunden das Leben von Jasmina (1) aus Grosny. Sie erlitt schwere Verbrennungen.

Sie ist noch so klein und hat schon ein so großes Kämpferherz!
Jasmina mit ihrem Papa (Foto: Privat)
Jasmina mit ihrem Papa (Foto: Privat)
Eine Gasexplosion zerstörte innerhalb von Sekunden das Leben von Jasmina (1) aus Grosny (Tschetschenien). Am 2. Januar 2007 schaltete Jasminas Mutter in ihrem Wohnhaus das Licht an, löste damit die verheerende Explosion aus.
Mehrere Ärzteteams operierten stundenlang, um Jasminas Gesicht zu retten (Foto: Privat)
Mehrere Ärzteteams operierten stundenlang, um Jasminas Gesicht zu retten (Foto: Privat)
Was keiner wusste: Unter dem Haus verliefen marode Gasleitungen, durch die Gas entweichen konnte. Es sammelte sich direkt unter dem Kinderzimmer. Die Mutter starb, Jasmina (damals zwei Monate) überlebte mit schwersten Verletzungen. Sie erlitt Verbrennungen zweiten und dritten Grades, die vor allem ihr kleines Gesichtchen entsetzlich entstellten. Ärzte der Organisation „Interplast“ entdeckten auf einem ihrer Hilfseinsätze Jasmina. Sie baten „Ein Herz für Kinder“ um Unterstützung.
In vier Operationen stellten die Ärzte ihr Gesicht wieder her (Foto: Privat)
In vier Operationen stellten die Ärzte ihr Gesicht wieder her (Foto: Privat)
Eine zufriedenstellende chirurgische Versorgung wäre unter den medizinischen und hygienischen Bedingungen in Grosny nicht möglich gewesen.
Jasminas Papa wich nicht von der Seite seines Kindes (Foto: Privat)
Jasminas Papa wich nicht von der Seite seines Kindes (Foto: Privat)
Deshalb holte „Ein Herz für Kinder“ Jasmina und ihren Vater nach Deutschland. Mehrfach operierten Spezialisten im Diakonie-Krankenhaus Bad Kreuznach (Rheinland-Pfalz) das Kind, transplantierten Haut aus dem Unterbauch an Nase, Auge und Ohrmuschel. Die Ober und Unterlippe wurde wieder ausgeformt, die Nase aufgerichtet, Augenlider erweitert. Durch Transplantate am linken Handrückrücken kann Jasmina ihre Fingerchen wieder bewegen. Trotz ihres schlimmen Schicksals ist Jasmina fröhlich, zeigt ungeheuren Lebenswillen. Auf der Station war sie der Liebling der Schwestern und Ärzte.
Jasmina zu Hause bei ihrer Familie in Tschetschenien (Foto: Privat)
Jasmina zu Hause bei ihrer Familie in Tschetschenien (Foto: Privat)
Nachdem sie einige Wochen zu Hause war, musste sie erneut zu den Spezialisten in Bad Kreuznach für weitere Narbenkorrekturen kommen. Begeistert berichten die Ärzte, was für ein aufgewecktes Mädchen Jasmina geworden ist. Neugierig erkundet sie ihre Umgebung, spricht sogar einige Worte auf Deutsch. Ihre Augenlider wurden operiert werden, das linke Ohr aufgerichtet, die Oberlippe und Narbenstränge an der linken Hand korrigiert.
Themen: Behandlung Gesundheit Medizin Operation Therapie Transplantation