Direkt zum Inhalt wechseln
„Notre Maison“

Neues Zuhause für behinderte Kinder

38 geistig und körperlich behinderte Kinder haben in „Notre Maison“ ein neues Zuhause gefunden, das nun erweitert werden soll.

Pedro traut sich nachts nicht, die Augen zu schließen. Zu schlimm sind die Bilder, die dann in seinem Kopf Amok laufen. Pedro träumt immer den gleichen Traum: Er sieht, wie seine Mutter nach dem schweren Erdbeben unter den Trümmern des Hauses eingeklemmt ist. Hilflos reckt sie ihm ihre blutenden Hände hilflos entgegen und stöhnt vor Schmerzen. Pedro ist zu schwach, seine Mutter aus den Ruinen des Hauses zu ziehen. Stein um Stein gräbt er sich mühsam durch den Schutt. Doch seine Mutter hat längst aufgehört zu atmen …!

„In Haiti leben viele Kinder, die wie Pedro ihre Eltern sterben sahen und heute traumatisiert sind“, sagt Prof. Dr.med. Michael Scherer, Kuratoriumsmitglied der Stiftung „Ein Platz für Kinder“. Besonders hilflos sind behinderte Kinder! „Ohne Schutz sind sie ihrem Schicksal ausgeliefert“, sagt er. Das Leid der Kinder, die mit einer geistigen oder körperlichen Behinderung in Port-au-Prince dahinvegetieren, hat Michael Scherer besonders bewegt.

Zusammen mit der Amerikaner Gertrud Bien-Aime Azor engagiert sich die Stiftung „Ein Platz für Kinder“ in Port-au-Prince für das Projekt „Notre Maison“ („Unser Haus“). 38 geistig und körperlich behinderte Kinder haben in „Notre Maison“ ein neues Zuhause gefunden.

Doch das Projekt „Notre Maison“ bot bisher nur eine notdürftige Unterkunft: Die Kinder schlafen, essen und leben in zweieinhalb Zimmern. Selbst der Eingangsbereich wird als Ess- und Schlafplatz und obendrein als Therapieplatz genutzt. Es gibt keine Spielmöglichkeit, keinen Platz, an dem sich die Kinder aufhalten können. Dies wird nun geändert.

Stein auf Stein: Die Stiftung „Ein Platz für Kinder“ baut derzeit mit Unterstützung von „Ein Herz für Kinder“ ein neues Haus mit neuen Schlafmöglichkeiten, Therapieräumen, behindert gerechte Dusch- und WC-Anlagen sowie einen multifunktionalen Außenbereich, der zukünftig auch als Ess- und Aufenthaltsraum dienen wird.

„Mich freut es sehr, dass es uns gelungen ist das Haus zu bauen. Häufig ist die Aufbauarbeit in solchen Ländern ein langer und schwieriger Prozess. Daher bin ich glücklich, dass wir so erfolgreich in Haiti tätig sind.“, Prof.Dr. med, Scherer.

(Quelle www.ein-platz-fuer-kinder.de)

Themen: humanitäre Hilfe Naturkatastrophe Wiederaufbau