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Togo

Eine Schulkantine im Hochland Togos

19.02.2020

„Danke, BILD hilft!“, rufen die Kinder ganz laut. Immer wieder. Dann klatschen sie und kichern. Die rund 150 Jungen und Mädchen der kleinen Grundschule mitten im Hochland von Togo feiern die Eröffnung ihrer Kantine, deren Bau „Ein Herz für Kinder“ mitfinanziert hat. Lange schon war eine Form der Schulspeisung in Planung, vor allem dringend notwendig, …

„Danke, BILD hilft!“, rufen die Kinder ganz laut. Immer wieder. Dann klatschen sie und kichern. Die rund 150 Jungen und Mädchen der kleinen Grundschule mitten im Hochland von Togo feiern die Eröffnung ihrer Kantine, deren Bau „Ein Herz für Kinder“ mitfinanziert hat.

Lange schon war eine Form der Schulspeisung in Planung, vor allem dringend notwendig, da die meisten der Grundschüler in den Schultag starten ohne irgendwas gefrühstückt zu haben. Und da viele der Kinder einen sehr langen Fußweg zu Schule zurücklegen müssen, ist die Mittagspause zu kurz, um für etwas zu essen nach Hause zu laufen. Mit der neuen Kantine ist endlich eine gesunde, kindgerechte Entwicklung und Schulbildung möglich. Es bedeutet eine grundlegende Verbesserung für die Lebensbedingungen der Grundschüler.


Ein Schulgebäude für die derzeit 154 Schüler (75 Jungen und 79 Mädchen) ohne Latrinen ist vorhanden. Es gibt derzeit vier Klassenräume, davon drei in dem gemauerten Gebäude und ein weiterer unter einem Blätterdach. Es fehlt an Unterrichtsmaterial und ausreichend Lehrpersonal. Vom Staat entsandte Lehrer finden keine Wohnmöglichkeiten. Gut 90% der Grundschulkinder besitzen keine Geburtsbescheinigung, können also keine weiterführende Schule besuchen. Sie haben keine Bürgerechte, existieren offiziell nicht. Dieser hohe Anteil an fehlenden Geburtsbescheinigungen hängt mit der großen Entfernung zum Einwohnermeldeamt zusammen.

Das Dorf Illico liegt in der Region des Plateau, also im Hochland von Togo. Die Zugangspiste hinauf ins Gebirge ist für Autos nicht passierbar, nicht einmal für Buschtaxis. Die Versorgung der Menschen erfolgt fast ausschließlich per Motorrad oder zu Fuß. Das Dorf liegt im Landkreis Amou im Kanton Otadi. Hier leben etwa 700 Einwohner nahezu völlig isoliert von der übrigen Welt. Es ist keinerlei Infrastruktur vorhanden, weder Trinkwasser noch Energie-versorgung, keine Latrinen, keine Gesundheitsstation.

Der Verein Aktion PiT-Togohilfe e.V engagiert sich seit 1980 im Gesundheitsbereich, in der Schulbildung, Kinderhilfe sowie Dorfentwicklung.
Zur Realisierung dieses Projektes arbeitet der deutsche Verein mit einem Partnerverein in Togo zusammen, Aimes-Afrique, der den Bau des Kantinengebäudes überwacht und anschließend die Kosten der Schulspeisung übernimmt, sodass keine dauerhaften Folgekosten entstehen.


Dank der beständig wachsenden Unterstützung durch Spender und Förderer ist aus einer anfangs kleinen Privatinitiative der größte Togo-Hilfsverein Deutschlands Aktion PiT – Togo­hilfe e.V. geworden, gemeinnützig anerkannt und Mitglied im „Eine Welt Netzwerk Bayern“.
In 10 Modelldörfern in allen Regionen Togos will der Verein in Zusammenarbeit mit Aimes-Afrique und intensiver Teilhabe der Bevölkerung zeigen, dass Entwicklung auch in ganz abgelegenen Gebieten möglich ist.