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Kenia

Ernährungsprogramm für Kinder

25.01.2016

Im Baraka Health Center im Slum vom Mathare Valley führt German Doctors e.V. mit Hilfe von „Ein Herz für Kinder“ ein Ernährungsprojekt durch.

In Kenia sind 16,4 Prozent der Kinder unter 5 Jahren mangelernährt und untergewichtig – die Sterblichkeitsrate in dem Alter liegt bei 7,3 Prozent. Der Mathare Valley Slum ist der älteste an die Hauptstadt Nairobi angrenzende Slum und der zweitgrößte des Landes. Er besteht aus 13 zusammengewachsenen Dörfern – rund 400 000 Menschen leben dort auf engsten Raum.
Um der Mangelernährung der Kinder in dem Slum vorzubeugen hat der Verein German Doctors e.V. ein Ernährungsprogramm etabliert (Foto: Privat)
Um der Mangelernährung der Kinder in dem Slum vorzubeugen hat der Verein German Doctors e.V. ein Ernährungsprogramm etabliert (Foto: Privat)
Die durchschnittliche Familiengröße liegt bei  5-10 Personen, die in angemieteten Ein-Zimmer-Verschlägen aus Holz, Pappe und Plastik leben, ohne Zugang zu Wasser, Strom und Abwasserversorgung. Auf 100 Personen kommt eine Toilette, die auch noch kostenpflichtig ist.
Eine Mutter mit ihren Kindern, die im Rahmen des Programms Babynahrung bekommen (Foto: Privat)
Eine Mutter mit ihren Kindern, die im Rahmen des Programms Babynahrung bekommen (Foto: Privat)
Zwei Drittel der dort lebenden Menschen sind HIV-positiv, Armutserkrankungen grassieren. Viele Kinder sind Aids-Waisen. Der Ernährungszustand der Kinder ist extrem schlecht und wird durch Krankheiten wie Durchfall, Lungenentzündung und Malaria verschlimmert. Die Mütter- und Kindersterblichkeit ist dort besonders hoch. Das (Über-) Leben im Slum ist teuer, die Kriminalitätsrate hoch. Nur wenige öffentliche Schulen stehen zur Grundbildung zur Verfügung. Um der Mangelernährung der Kinder in dem Slum vorzubeugen hat der Verein German Doctors e.V. ein Ernährungsprogramm etabliert.
Ein kleines Mädchen wird untersucht (Foto: Privat)
Ein kleines Mädchen wird untersucht (Foto: Privat)
Das Ernährungsprogramm im Baraka Health Center im Slum läuft seit 1998.  Es dient als zentrale Überweisungsstelle für unterernährte Patienten und soziale Härtefälle. Acht Mitarbeiter sind dort tätig. Das Programm besteht aus folgenden Komponenten:  
  1. Das Out-Patient Therapeutic Program für schwer und akut unterernährte Kinder
  2. Das Nahrungsergänzungsprogramm für Kinder unter 5 Jahren mit akuter Unterernährung – sie werden auf normales Gewicht gefüttert
  3. Replacement Feeding Program – Becherfütterung mit Muttermilchersatz wird in Ausnahmesituationen für Kinder unter 8 Monaten angeboten und für soziale Härtefälle (Waisen, ausgesetzte Kinder)
  4. Das Wet-Feeding Programm sind Speisungen für mäßig unterernährte Kinder und beinhaltet auch Schulspeisungen an zwei der umliegenden Grundschulen
  5. Versorgung mit Vitamin D und Kalzium zur Behandlung gegen Rachitis. Die Therapie dauert rund 6 Wochen
  6. Ernährungsberatung und Weiterbildung. Es beinhaltet auch Kochkurse für Frauen, die lernen sollen kostengünstig mit den vorhandenen Lebensmitteln eine ausgewogene Ernährung sicherzustellen.
Kinder, die im Rahmen des Ernährungsprogramms versorgt werden (Foto: Privat)
Kinder, die im Rahmen des Ernährungsprogramms versorgt werden (Foto: Privat)
Um das Ernährungsprogramm in vollem Umfang aufrecht zu erhalten, erklärte sich „Ein Herz für Kinder“ bereit, die Kosten für die kommenden zwei Jahre zu übernehmen – somit kann der Mangelernährung bei Kindern weiter vorgebeugt werden.
Themen: Armut Kinderarmut