Direkt zum Inhalt wechseln
Anlaufstelle für Mütter in Not

Neue Mutter-Kind-Station in der Klinik an der Lindenhöhe

21.07.2014

In der psychiatrischen MediClin Klinik in Offenburg entsteht einer Mutter-Kind-Station, in der junge Mütter in Not betreut werden können.

Es ist erschreckend: Kindesmisshandlungen und Vernachlässigung haben sich seit 1990 fast verdreifacht!

Die Zahl der Inobhutnahme von Kindern steigt ständig. Ebenso nehmen psychische Erkrankungen deutlich zu. Rund 3 Millionen Kinder haben psychisch kranke Eltern, dazu kommen noch Persönlichkeitsstörungen und Suchterkrankungen. Diese Kinder sind in hohem Maße gefährdet, selbst zu erkranken. Sie werden verhaltensauffällig, sind oft damit in der Schule und selbst in Jugendhilfeeinrichtungen nicht mehr tragbar. Bei psychisch kranken Müttern kommt es aufgrund von Kindeswohlgefährdung in ein Drittel der Fälle zu Sorgerechtsentzügen. Vor allem Säuglinge und Kleinkinder sind extrem gefährdet.

Ordensschwester Dr. Frumentia setzt sich mit ihrem Verein „Gute Fee“ für die Förderung der Eltern-Kind-Bindung und das Kindeswohl ein. In enger Kooperation mit Jugend- und Gesundheitsämtern, Beratungsstellen und der Fachstelle für Frühe Hilfen, arbeitet ihr Verein daran, Schwangeren und jungen Müttern in Not und deren Kindern strukturierte Unterstützungsangebote zu machen. Auf ihre Initiative soll nun eine Mutter-Kind-Station in der psychiatrischen MediClin Klinik in Offenburg entstehen.

Die MediClin Klinik an der Lindenhöhe in Offenburg ist ein Akutkrankenhaus für die psychiatrische und psychotherapeutische Versorgung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Hier wird ein stationärer und teilstationärer (tagesklinischer) Aufenthalt geboten. Für Erwachsene stehen 100 Betten und 20 tagesklinische Plätze zur Verfügung, für Kinder und Jugendliche 25 Betten und 10 Tagesklinik-Plätze.

Im ersten Obergeschoss des Altbaus soll jetzt die Mutter-Kind-Station mit 10 Betten eingerichtet werden, auf der die Kinder gemeinsam mit ihren Müttern behandelt werden. Die Kinder sind aufgrund der mütterlichen Belastungen sehr früh mitbetroffen und zeigen Regulationsstörungen, Bindungsprobleme bis hin zur Entwicklung erheblicher Verhaltens- und emotionaler Störungen ab dem dritten Lebensjahr.

Nach dem Umbau werden 10 Patientenzimmer mit Nasszelle, Bett, Kinderbett, Wickelkommode, Schrank, Tisch und Stühlen ausgestattet. Außerdem sind ein Patientenaufenthaltsraum, Essraum mit TV, eine Küche, Besucherzimmer, Therapeutenzimmer, Zimmer für Sozialdienst, Zimmer für Durchführung der Tests, ein Gruppenraum, zwei Therapieräume, ein Spielzimmer, ein Sozialraum und Stationszimmer vorgesehen.

Der Aufbau der Station der Station ist mit hohen Kosten verbunden und kann nicht allein durch die zur Verfügung stehenden Mittel gedeckt werden. Deshalb erklärte sich „Ein Herz für Kinder“ bereit, die Kosten für die kindgerechte Ausstattung der Mutter-Kind-Station zu übernehmen.

Themen: Kinderschutz Therapie