Direkt zum Inhalt wechseln
Eine neue Leber für Milos

„Ein Herz für Kinder“ rettet Jungen aus Serbien

27.05.2013

Milos tobt fröhlich durchs Leben. Dabei war dieses Glück vor einiger Zeit noch undenkbar: Der Junge aus Belgrad rang mit dem Tod.

Es gibt Kohlrouladen, Milos‘ Leibgericht, die wohl einzige Chance, ihn vom Spielplatz an den Küchentisch zu locken.

Eigentlich will Milos lieber Fußball spielen, toben und rangeln, den ganzen Tag von früh bis spät. Es ist, als wollte Milos all das nachholen, was er in den langen, dunklen Jahren im Krankenhaus verpasste.

Milos (12) ist wieder gesund. Das verdankt er Ihnen, liebe Leser. Milos‘ Geschichte mit Happy End beweist, wie schnell und unbürokratisch die BILD-Hilfsorganisation „Ein Herz für Kinder“ mit Ihren Spenden helfen kann.

2006. Milos lebt in einem Dorf in Serbien, hat vier seiner fünf Lebensjahre im Krankenhaus verbracht. Milos leidet am Kartagener-Syndrom: Die Organe liegen spiegelverkehrt. Sein Herz schlägt rechts, Gallenblase und Leber sitzen links. Die Leber arbeitet so schlecht, dass er ohne Transplantation gestorben wäre.

„Ein Herz für Kinder“ sammelte Geld, um die lebensrettende Leber-Transplantation in thüringischen Jena zu finanzieren.

Zurück im Leben

Milos erholte sich von der Operation. Und auch die Reha in den Tiroler Bergen (Österreich) überstand er gut. Auf dem Ederhof, einem Rehazentrum für Kinder mit transplantierten Organen, fand er zurück ins Leben. Keiner dort schaute Milos komisch an, weil er so klein war. Niemand hänselte ihn, er fand endlich Freunde.

Therapie für Milos

Gemeinsam mit den anderen Kindern lernte Milos, mit dem neuen Organ umzugehen. Professorin Ina Pichlmayr, die Gründerin des Zentrums, erklärte damals: „Milos bekommt Physiotherapie, Massagen und Wahrnehmungsschulungen. Er wird psychologisch gestärkt.“ Er durfte im Pulverschnee Schlitten fahren, klettern und basteln. Sogar die Schulbank musste Milos drücken – schließlich war er mit seinen sechs Jahren gerade schulreif geworden.

In der ZDF-Gala am 16. Dezember 2006 wurde über das Schicksal von Milos berichtet. Viele Spender halfen und finanzierten dem tapferen Jungen den Weg in ein neues, besseres Leben.

Nur eine Narbe erinnert an die Krankheit

Der Rummel um ihn ließ Milos fast vergessen, wie krank er war. Nur die Narbe am Bauch erinnert ihn auch heute noch daran. Aber auch die wird mit der Zeit verblassen. Am 17. April 2007 konnte Milos zurück in seine Heimat fliegen und endlich seinen Bruder Stefan wiedersehen. Inzwischen ist Milos ein Teenager, der gerne zur Schule geht, Fussball spielt oder mit seinem Hund tobt. Mutter Marina: „Er liebt Fußball, Basketball, Tanzen – alles, wobei man sich bewegen muss.“

Themen: Behandlung Gesundheit Medizin Operation seltene Krankheiten Therapie