„Wenn ich in Angelinas Gesicht ein Lächeln erkenne, dann weiß ich, dass ich es richtig mache“, hat Iris P. über ihre todkranke Tochter gesagt. Die Mutter liebte ihr kleines Mädchen abgöttisch, wollte sie auf ihrem Weg zu Gott begleiten. Jetzt muss Angelina diesen Weg ohne ihre Mama gehen.
Eine weiße Villa in einem verwunschenen Park in Rissen. Seit gestern 16 Uhr ist das Kinderhospiz Sternenbrücke Angelinas neues Zuhause.
Das Kind lebt in Zimmer 6, das den Namen „Pluto“ trägt. Alle zwölf Hospiz-Zimmer sind nach Himmelskörpern benannt. Angelina teilt es mit der kleinen Filiz (6). Die Mädchen kennen sich von früheren Hospiz-Aufenthalten.
Pfleger Lars: „Angelina ist ansprechbar. Es geht ihr ganz gut, sie ist ruhig.“
Wie sehr fehlt ihr die Nähe ihrer Mama, die vertraute Stimme?
Iris P. hatte aus Liebe zu ihrer Tochter den Beruf aufgegeben, war rund um die Uhr für sie da. Der Vater kümmerte sich nie. „Ich lebe mit ihr“, hat Iris P. einmal beschrieben, „als wenn alles fast normal wäre. Wir gehen Enten füttern, auf Kindergeburtstage, sie kommt mit zum Bummeln in die Stadt.“
Bei Ute Nerge, der Leiterin vom Kinderhospiz, ist Angelina in guten Händen: „Wir werden das Mädchen auf ihrem Weg im Sinne der Mutter begleiten.“
Tagsüber sitzt das Mädchen im Rollstuhl. Pfleger Lars: „Wir werden mit ihr in den Park gehen, Geschichten vorlesen und mit ihr in unserem Therapiebad planschen. Das mag sie.“ Angelina bekommt über eine Sonde Nahrung und ihre Medikamente.
Über dem Bett von Angelina haben die Hospiz-Mitarbeiter ein Foto aufgehängt, das Angelina zusammen mit ihrer Mama zeigt. Das Kind kann es nicht sehen. Es ist blind.
„Ein Herz für Kinder“, die Hilfsorganisation von BILD, unterstützt das Sterbehospiz Sternenbrücke finanziell, damit hier Kinder wie Angelina liebevoll betreut werden können.