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Johann Gutenberg Universität Mainz

Neue Therapieräume für die Rechtsmedizin

22.10.2009

Die Forensische Ambulanz in Mainz brauchte für Unter-suchungen dringend neue Räume in kind-gerechter Atmosphäre.

Diese Zahl ist erschreckend: Der Deutsche Kinderschutzbund schätzt, dass in Deutschland 700 000 Kinder misshandelt werden. Auch am Institut für Rechtsmedizin der Johannes Gutenberg Universität in Mainz werden vermehrt Fälle bekannt, in denen Kinder mehrfach schwer oder letztlich sogar zu Tode misshandelt wurden. Allein im Jahr 2008 wurden 344 kleine Gewaltopfer unter dem Verdacht des sexuellen Missbrauchs bzw. einer Misshandlung untersucht. Und für 2009 geht das Institut von 500 Fällen aus.

Video: Misshandlungen von Kindern in Deutschland

[jwplayer player=“1″ mediaid=“39393″] Die Forensische Ambulanz verfügt derzeit nur über einen Untersuchungsraum, der sehr trist und vor allem für Kinder absolut ungeeignet ausgestattet ist. Die misshandelten oder missbrauchten Kinder sind meist sehr stark traumatisiert und brauchen deshalb eine vertrauensvolle Umgebung. Auch gibt es keinen Warteraum, die Opfer sitzen im Flur vor dem Fahrstuhl, Kinderspielzeug ist nur sehr wenig vorhanden. Deshalb beschloss das Institut für Rechtsmedizin mit der Ambulanz in leer stehende, ehemaligen Laborräume zu ziehen und die vor allem kindgerecht auszustatten mit Möbeln und einem Warteraum mit Kinderspielecke, damit sich die kleinen Patienten vor der Untersuchung entspannen können und wohl fühlen. Leider hat das Institut für Rechtsmedizin keine öffentlichen Mittel bekommen und war deshalb dringend auf Unterstützung angewiesen. Und die kam von „Ein Herz für Kinder“, damit die Mediziner ihre wichtige Arbeit in einer kindgerechten Atmosphäre durchführen können und gleichzeitig den kleinen Sorgenkindern eine angemessene Umgebung schenken können, in der sie sich fallenlassen und Vertrauen schöpfen können.
Themen: Behandlung Kinderschutz Klinik Medizin Missbrauch