Vorsichtig setzt der kleine Junge einen Fuß vor den anderen. Ein Lächeln huscht über sein Gesicht. Es sind kleine, unbeholfene Schritte zurück in ein normales Leben. Denn jahrelang saß Justin (9) im Rollstuhl. Er ist spastisch gelähmt, seine Eltern hatten kein Geld für eine Therapie.
Jetzt spendete die BILD-Hilfsorganisation „Ein Herz für Kinder“ den Eltern Geld. Damit konnten sie ihrem Kind eine sogenannte Petö-Therapie (benannt nach dem ungarischen Arzt Dr. Petö) bezahlen. 20 Tage lang wurde er sechs Stunden täglich im „Zentrum für konduktive Therapie“ in Oberhausen behandelt.
Geschäftsführer Udo Fischer (59): „Wir sind auf Spenden angewiesen, denn die Krankenkassen zahlen diese Therapie nicht.“
Im Zentrum lernt Justin spielerisch seinen Alltag trotz der schweren Behinderung zu meistern. Therapeutin Tünde Fejes (24) aus Ungarn: „Die Kinder lernen, ihre Schuhe selbstständig auszuziehen oder auf Toilette zu gehen. Eine Erleichterung für die Eltern und ein Riesenerfolg für die Kleinen.“
Bei Justin schaffte die Behandlung ein kleines Wunder. Seine Mutter Anja (32) aus Oberhausen beschreibt den glücklichsten Moment in ihrem Leben: „Nach der Therapie rutschte Justin von der Couch und griff nach meiner Hand. Plötzlich richtete er sich auf und begann neben mir herzugehen. Da musste ich weinen vor Glück.“