Seit 1988 ist das Kinderdorf St. Hélène in Kenscoff in den Bergen oberhalb der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince ein sicherer Hafen für etwa 378 verwaiste und verlassene Kinder. Das sehr feuchte Klima in etwa 2000 Metern über dem Meeresspiegel hat den meisten Gebäuden stark zugesetzt, sodass umfangreiche Renovierungsarbeiten von der Heimleitung geplant wurden. Doch dann kam das verheerende Erdbeben.
Dieses veränderte die Lage in St. Hélène dramatisch. Zwei Wohnhäuser wurden dabei so stark beschädigt, dass sie aufgrund der Einsturzgefahr nicht mehr benutzt werden konnten. Vorübergehend mussten zwei weitere Wohnhäuser wegen dringend notwendiger Reparaturen geräumt werden. Trotzdem nahm das Kinderdorf 73 weitere Jugendliche direkt nach dem Erdbeben auf, weitere 300 Erdbebenwaisen stehen auf der Warteliste. Dieser Umstand vergrößerte die Dringlichkeit der geplanten Renovierungsarbeiten noch weiter.
Die unumgänglichen Renovierungsarbeiten umfassten die Reparatur von beschädigten Dächern und Wänden, das Ausbessern von Verputzungen und die Erneuerung von Anstrichen, die Reparatur oder den Austausch von beschädigten Fenstern, die Instandsetzung sanitärer Anlagen inklusive dem Austausch von alten und gebrochenen Rohren, die Erneuerung elektrischer Leitungen sowie die Verbesserung der Warmwasserversorgung.
Die Kosten für Arbeiten an den Häusern des Kinderdorfes betrugen etwa 580 000 Euro. Eine Summe, die weder das Kinderdorf noch der Verein „nph Deutschland e.V.“, der sich in Haiti unter anderem für das Kinderdorf St. Hélène engagiert, allein aufbringen konnten. Sie benötigten Unterstützung. Und die erhielten sie von „Ein Herz für Kinder“ in Form einer Spende in Höhe von 135 000 Euro.
Und auch 2014 geht die Unterstützung der BILD-Hilfsorganisation für das Kinderdorf weiter: Die Großküche des Kinderdorfes bedarf einer dringenden Renovierung. Insbesondere die hygienischen Anforderungen können in den bisher genutzten Räumen nicht mehr erfüllt werden. Auch vor dem Hintergrund der Cholera-Epidemie in Haiti besteht dringender Handlungsbedarf. So könnten Keime auf vielfältige Art und Weise in das Kinderdorf gelangen. Um die gesundheitlichen Gefahren für die Kinder abzuwenden, hat sich die Leitung des Dorfes dazu entschieden, einen Neubau der Küche zu organisieren.
Der Bau des Fundamentes des einstöckigen Gebäudes mit einer Gesamtfläche von 140 qm konnte bereits gesichert werden. Der Neubau ist eine Fertighaus-Konstruktion im Blockhaus-System. Das Gebäude teilt sich auf in einen großzügig geschnittenen Küchenbereich, Lagerraum, ein Esszimmer für das Küchenpersonal, sowie zwei Toiletten. Des Weiteren ist ein Schlafraum für das Küchenpersonal vorgesehen, damit die rund 400 Kinder rechtzeitig ihr Frühstück erhalten können.