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Schutzzentren

Kinder zwischen Gewalt, Prostitution und Hoffnung

15.01.2016

Sexuelle Ausbeutung und Gewalt gegen Mädchen in Indien ist traurige Realität. Rund 1,2 Millionen Kinder prostituieren sich.

Sexuelle Ausbeutung und Gewalt gegen Mädchen und Frauen wird in Indien gesellschaftlich weitgehend toleriert. Schätzungsweise 1,2 Millionen Kinder prostituieren sich dort.

In Chennai und Bangalore etabliert die Kindernothilfe mit großzügiger Unterstützung von „Ein Herz für Kinder“ deshalb Schutzzentren. Sicherheit und Geborgenheit finden hier Mädchen und junge Frauen, die von zu Hause weggelaufen oder schwanger sind, als Prostituierte arbeiten oder deren Eltern als Prostituierte arbeiten. Sie sind Aids-Waisen oder HIV-infiziert. Fast alle haben sexuellen Missbrauch erfahren.

Bau eines Mädchenschutzzentrums in Chennai

In den Slums von Chennai leben viele Kinder auf den Straßen. Sie sind vor ihren alkohol- und drogensüchtigen Eltern, der Gewalt und dem Missbrauch in ihren Familien geflohen sind, Dort jedoch sind sie völlig schutzlos Gewalt, Drogen und sexueller Übergriffe ausgesetzt. Vor allem Mädchen und junge Frauen sind gefährdet, Opfer von Kinderhandel und Zwangsprostitution zu werden.

Der Rohbau für das weitere Schutzzentrum steht bereits (Foto: Privat)
Der Rohbau für das weitere Schutzzentrum steht bereits (Foto: Privat)

In dem bestehenden Schutzzentrum in Chennai erhalten die Kinder das erste Mal in ihrem Leben Zuwendung und Fürsorge. Ihre Krankheiten und psychischen Probleme werden dort behandelt und therapiert. Auch drogensüchtige Kinder können dort unter Aufsicht entziehen. Rund 100 Mädchen werden in dem Zentrum betreut. Aufgrund der wachsenden Nachfrage ist es dringend notwendig ein neues weiteres stationäres Schutzzentrum für 100 weitere Mädchen zu errichten.

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Damit dieses Vorhaben schnell umgesetzt werden kann, beteiligt sich „Ein Herz für Kinder“ großzügig an den Baukosten. Da ein Grundstück bereits vorhanden ist, können die Arbeiten nun wie geplant beginnen.

Kinderschutzzentrum in Bangalore

Für die meisten der 75 000 Straßenkinder in Bangalore ist der Verkauf ihres Körpers die einzige Chance auf Einkommen. In dem dort bestehenden, von der indischen Hilfsorganisation Jagruthi betriebenen Kinderschutzzentrum wird umfassende psychosoziale Hilfe, gesundheitliche Betreuung sowie Bildung angeboten, um den Mädchen aus der Kinderprostitution den Weg zurück in die Gesellschaft zu ebnen.

Derzeit erhalten rund 75 Mädchen und Jungen Schutz und Lebenshilfe. Sie werden auf die Schule vorbereitet oder besuchen die Schule, sie erhalten Förderunterricht und Hausaufgabenbetreuung. Die Mädchen werden über ihre Rechte aufgeklärt, erhalten Beratung über Drogenmissbrauch, HIV oder Geschlechtskrankheiten, haben die Möglichkeit des Drogenentzugs. Sie werden durch Therapeuten betreut, medizinisch versorgt bis sich ihr Gesundheitszustand stabilisiert.

Um den Betrieb in vollem Umfang aufrecht erhalten zu können, sind jedoch dringend Renovierungsmaßnahmen erforderlich. Das Dach muss ausgebessert und ein Brunnen für die Wasserversorgung mit einem Warmwasserbereiter gebaut werden. Auch hier beteiligt sich „Ein Herz für Kinder“ an den entstehenden Kosten.

Themen: Kinderarbeit Kinderschutz Missbrauch