Direkt zum Inhalt wechseln
Denis (†4)

Der Krebs war stärker

30.12.2008

Das schlimmste ist das Warten. Banges, zehrendes Warten auf Hilfe und dabei zusehen zu müssen, wie es Denis immer ging.

Das schlimmste ist das Warten. Banges, zehrendes Warten auf Hilfe, auf Rettung und dabei zusehen zu müssen, wie es Denis (4) immer schlechter geht.

Der kleine Junge mit den großen rehbraunen Augen leidet an Akuter Lymphatischer Leukämie (ALL), der häufigsten Krebserkrankung im Kindesalter.

Im April 2007 fing alles an: Wie aus dem Nichts bekam der Junge aus Balakowo (800 km südöstlich von Moskau) irrsinnige Schmerzen im Knie. Der sonst so aufgeweckte, quirlige Junge wurde plötzlich schnell müde, fragte oft, ob er schlafen gehen könne.

Besorgt gingen die Eltern mit Denis zum Arzt. Die Schock-Diagnose: Krebs! Sofort wurde das Kind mit Hormonen und Chemotherapien behandelt – ohne Erfolg. Die Nebenwirkungen der Behandlungen setzten Denis sogar derart zu, dass die Ärzte die Chemotherapie abbrechen mussten, weil sie fürchteten, er könne sie nicht überleben.

Verzweifelt kämpften die Eltern um das Leben ihres kleinen Engels, sammelten das letzte Geld zusammen, um Spezialisten in Moskau aufsuchen zu können.

Doch auch hier können die Mediziner den Eltern keine Hoffnung schenken. Sie können Denis nicht helfen und entlassen ihn im Juli zum Sterben nach Hause. Die Mutter: „Die Ärzte sagten uns, wir sollten die letzten Tage mit Denis genießen.“

Doch die Eltern beschließen, weiter um das Leben ihres Kindes zu kämpfen: „Wie können wir nach Hause gehen und zu sehen, wie Denis langsam stirbt? Wie sollen wir das seiner Schwester (10) erklären, die ihren Bruder abgöttisch liebt?“

Hoffnung kam dann aus Deutschland! Es wurde ein passender Knochenmarkspender gefunden. Eine Transplantation war für Denis die letzte Chance im Kampf  gegen die heimtückische Krankheit.

„Ein Herz für Kinder“ rief zu Spenden auf, um die komplizierte, aufwendige Behandlung am Hamburger Universitätsklinikum Eppendorf ermöglichen.

Im November 2008 konnte Denis nach Hamburg gebracht werden. Sofort begannen die Spezialisten mit der Behandlung. Zunächst sprach der tapfere kleine Junge gut auf die Therapie an. Aus dem bangen Warten wurde Hoffnung. Jeden Tag ein bisschen mehr.

Doch der Krebs war stärker als die Kunst der Ärzte und die Liebe der Eltern. Denis starb am 10. Februar 2009 im Krankenhaus.

Themen: Behandlung Gesundheit Krebs Medizin Operation Therapie