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In der Ukraine wurde das Krebskind aufgeben, doch Berliner Ärzte retteten ihr Leben

Mira macht Mut

02.12.2011

In der Ukraine wurde Mira (3), die an einem aggressiven Hirntumor litt, aufgegeben, doch Berliner Ärzte retteten ihr Leben.

Jeder Schritt, jedes Lächeln von Miroslava (3) ist ein kleines Wunder. In der Ukraine hatten die Ärzte ihre krebskranke Patientin längst aufgegeben. Ihre Prognose damals: maximal 2 Monate.

Sie haben sich getäuscht. Mira lebt, trotzt tapfer dem Bösem, das in ihrem Kopf wucherte.

Der dramatische Leidensweg des kleinen Mädchens aus Charkow, der zweitgrößten ukrainischen Stadt beginnt im November 2009. Oksana (37) erzählt: „Mira konnte noch immer nicht richtig sitzen, mochte kaum essen und trinken.“

Dann der Schock: Durch eine MRT-Untersuchung fanden die Ärzte zahlreiche Tumore in der hinteren Schädelgrube. Daraus resultierend sammelte sich eine große Menge Hirnwasser an, das nicht mehr abfließen konnte. Der Druck in dem Köpfchen des Babys wurde immer größer. Mira litt Höllen-Schmerzen.

In einer Not-OP wurde ein Shunt gesetzt, durch den das Wasser abgeleitet und der Druck genommen werden konnte. Die Tumore aber blieben unbehandelt.

Die Mutter: „Wir wandten uns an Krankenhäuser in Kiew und Moskau, doch alle lehnten eine Biopsie zur Diagnose der Tumore ab.“

SIE SCHICKTEN MIRA ZUM STERBEN NACH HAUSE!

Tage, Wochen voller Angst und Verzweiflung folgten. Noch immer kommen Oksana die Tränen, wenn sie sich an die Zeit zurückerinnert: „Jeder Morgen fing bei uns mit Fragen an. Was können wir tun? An wen können wir uns noch wenden? Dazu die unzähligen schlaflosen Nächte und das Gefühl der Kraftlosigkeit. Wir mussten hilflos mit zu sehen, wie unser liebstes Baby, so klein, so schutzlos Tag für Tag an Lebenslicht verliert.“

Die Wende: In letzter Hoffnung wandte sich die Familie an Prof. Lothar Schweigerer vom Helios-Klinikum Berlin-Buch. Der renommierte Kinderkrebs-Spezialist holte Mira nach Berlin. Ihr Zustand war erschreckend. Prof. Schweigerer: „Sie kam quasi im Halbkoma. Sie konnte nicht mehr mit ihrer Umwelt kommunizieren, sich nicht bewegen.“

Untersuchungen zeigten, dass sich der Tumor stark ausgebreitet hatte.

Endlich konnte durch eine Biopsie auch die Tumorart bestimmt werden. Prof. Schweigerer: „Mira litt an einem Medulloblastom. Das ist ein bösartiger Tumor, der bei Kindern besonders häufig vorkommt. In Deutschland konnte man diese Krebsart vor 20-30 Jahren gar nicht heilen. Inzwischen liegen  die Überlebenschancen aber bei 60 Prozent.“

Miras Prognose war deutlich schlechter. Doch die Eltern und Ärzte beschließen zu kämpfen.

Dank der schnellen finanziellen Unterstützung durch die BILD-Hilfsorganisation „Ein Herz für Kinder“  konnte sofort eine hoch dosierte Chemotherapie eingeleitet werden – ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.

Übelkeit, Erbrechen, Fieber, allergische Reaktionen – Mira kämpft um jeden neuen Tag.

Während Papa Alexey (38) und Schwester Alissa (9) zu Hause auf Nachrichten warten, weicht Oksana keine Minute von der Seite ihrer Tochter. Es schien fast so, als würde ihre Liebe all die bösen Geister vertreiben, die Mira quälen. Schon wenige Tage nach der Intensivtherapie ging es Mira besser. Sie konnte sich wieder selbstständig drehen. Oksana: „Als ich ihr einige Tage später Puppentheater vorführte, lächelte sie seit langem wieder. Das war ein Moment wahren Glücks. Unser Mädchen lebte auf.“

Anderthalb Jahre sind inzwischen vergangen, die Phase der Intensivbehandlung abgeschlossen.

Das Wunder: Der Krebs ist fast vollständig verschwunden. Aus dem todkranken Kind ist ein fröhliches, aufgewecktes Mädchen geworden, die gern mit ihren Freunden und Kuscheltieren spielt. Inzwischen hat sie sogar laufen gelernt, spricht auch einige Worte deutsch.

Mindestens noch ein Jahr lang muss Mira mit einer abgeschwächten Chemotherapie behandelt werden, damit der Krebs ganz verschwindet. Für Miras Familie ist es jedoch schon jetzt das größte Glück ihren Sonnenschein lächeln zu sehen. Oksana: „Es ist das Schönste, einen neuen Tag zusammen mit unserer geliebten Tochter zu verbringen. Wir bedanken uns bei allen, die unserer Mira die Behandlung in Deutschland ermöglicht haben. Sie haben uns unsere kostbare Mira geschenkt!“

Themen: Behandlung Gesundheit Krebs Medizin Operation Therapie