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Junge aus Gambia verätzte sich die Speiseröhre

Schmerzen bei jedem Schluck

26.02.2009

Wenn man einen Moment nicht aufpasst, kann schlimmes passieren, wie bei Modou. Er trank Lauge und verätzte sich dabei die Speiseröhre.

Es sind oftmals nur wenige Sekunden, die das ganze Leben verändern. Manchmal auf ganz grausame Weise. So wie bei Modou (5).

Einen kurzen Moment passten seine Eltern nicht auf, als der damals Zweijährige zu einem Gefäß mit Natriumlauge griff und trank. Lebensgefahr!

Sofort brachten ihn seine Eltern ins Krankenhaus. Notfallmäßig wurde Modou versorgt und gerettet, aber gegen eines waren die Ärzte in Gambia machtlos: die Verätzungen in seiner Speiseröhre.

Die hochgiftige Chemikalie hatte sich regelrecht in den wichtigen Teil des Verdauungstrakts gefressen und nachhaltig geschädigt.

Modou litt Höllenschmerzen – jeder Schluck verursachte unvorstellbare Schmerzen.

Jetzt rund 3 Jahre nach dem dramatischen Zwischenfall war seine gesamte Speiseröhre vernarbt. Der Junge konnte überwiegend nur flüssige Nahrung zu sich nehmen, war dadurch deutlich mangelernährt.

Modous Familie kommt aus einer der ärmsten Gegenden Gambias. Sein Vater verdient als Maurer gerade mal 20 Euro im Monat. Das reicht nur, um so einigermaßen für den Lebensunterhalt der fünfköpfigen Familie zu sorgen. Für die teure Flüssignahrung, die vitamin- und energiereich sein muss, fehlte das Geld.

Weil Modou dadurch nicht ausreichend ernährt werden konnte, war er körperlich sehr schwach, wuchs kaum.

Kindergarten und Schule nahmen ihn nicht auf, weil er nicht am Mittagessen teilnehmen und damit die notwendige Fürsorge nicht geleistet werden konnte. Auch mit gleichaltrigen Kindern konnte er nicht spielen, weil er ihnen nicht gewachsen war. Somit war Modou sozial völlig außen stehend.

Deshalb brauchte er dringend eine OP, bei der die verätzte Speiseröhre entfernt werden sollte. Ein äußerst schwieriger und hochkomplizierter Eingriff, der in Gambia und auch den umliegenden Ländern nicht durchgeführt werden konnte.

Nachdem „Ein Herz für Kinder“ auf den dramatischen Fall aufmerksam gemacht wurde, gelang es, eine Klinik zu finden, die den Jungen operiert.

Ende Juni wurde ihm in einer großen achtstündigen Operation die Speiseröhre entfernt und der Magen durch einen Hochzug in den Brustraum verlegt.

Modous Mutter ist sehr glücklich und erleichtert darüber und dankt allen, die ihr geholfen haben von Herzen.

Themen: Behandlung Gesundheit Medizin Operation