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Nargez

Danke, BILD, ich lebe und darf zur Schule gehen

30.11.2003

Eine Mine der Taliban hatte ein Bein der kleinen Nargez fast zerstört, in Deutschland konnte sie operiert und gerettet werden.

Erinnern Sie sich noch an den Krieg in Afghanistan, als Amerika die grausame Taliban-Herrschaft beendete? Das kleine Mädchen auf dieser Seite wird das nie vergessen. Es hat ihr ganzes Leben verändert. Für Nargez (heute 7) war ein Flug nach Deutschland Rettung und Versprechen auf Zukunft zugleich. Minensplitter hatten ihr rechtes Bein zerstört, es sollte amputiert werden. Sie konnte bei uns erfolgreich behandelt werden, lebt jetzt wieder in Afghanistan. Acht Uhr morgens, ein kleines zweistöckiges Haus in Kabul. Erste Stunde im Mädcheninternat „Peace Home“, 25 Kinder singen ein altes Volkslied. Nargez mittendrin. „Was machst du denn hier?“, fragt sie mich, die BILD-Reporterin, entgeistert. Vor fast zwei Jahren haben wir uns im Kreiskrankenhaus Soest kennen gelernt, damals war Nargez sehr krank und gerade aus Kabul ausgeflogen worden. Minensplitter hatten ihr rechtes Bein zerstört. Jetzt ist alles gut. Es brauchte sieben Operationen, aber Nargez‘ Bein konnte gerettet werden. Seit April ist sie wieder zu Hause. „Ich geh jetzt zur Schule“, erzählt das kleine Mädchen stolz, das bei der „Ein Herz für Kinder“-ZDF-Gala im Dezember letzten Jahres noch so schüchtern mit Moderator Thomas Gottschalk geschäkert hatte. Nargez‘ Familie lebt in einem Haus an einem ausgetrockneten Flussbett, Wasser kommt aus dem 30 Meter tiefen Ziehbrunnen. Es gibt keine Kanalisation, keine Elektrizität. Eine Autobatterie auf der Fensterbank liefert Strom für die Glühbirnen im Wohnzimmer. Wenig Geld, kein Komfort. Nargez muss viel vergessen, was sie aus Deutschland kennt. Aber hier ist ihre Mama, hier gibt es Liebe. Hier ist Nargez glücklich. Man sieht es daran, wie sie lacht. Und „Ein Herz für Kinder“ finanziert ihre Ausbildung. „Nargez ist das erste Mädchen in unserem Dorf, das lesen und schreiben lernt“, sagt die Mutter. Und jeder kann sehen, wie stolz sie das macht: „Danke, ihr in Deutschland, danke, was ihr für Nargez getan habt!“    
Themen: Krieg Medizin Operation