Runter von der Straße, rein in die Turnhalle! In Hamburg-Billstedt bietet das Projekt „Die Halle“ – initiiert vom Verein „NestWerk“ Kindern und Jugendlichen vier Mal die Woche die Möglichkeit, unter Anleitung von Pädagogen zu kicken, Basketball oder zu Volleyball spielen. Gründer der Initiative ist TV-Moderator Reinhold Beckmann.
Als einer der erfolgreichsten deutschen TV-Männer lebt er auf der Sonnenseite des Lebens. Den Blick für die Schwachen, für ihre Bedürfnisse und Nöte hat er aber nie verloren. Deshalb unterstützt der „NestWerk“-Gründer Jugendliche aus strukturschwachen Gebieten Hamburgs, deren Eltern von Hartz 4 leben und denen familiärer Rückhalt fehlt.
Beckmann begründet sein Engagement: „Einerseits ist es die Erinnerung an meine Kindheit mit einigen öden, grauen Sonntagen auf dem Land. Außerdem mein Unverständnis, wieso eigentlich die Schul-Turnhallen am Wochenende geschlossen sind. Gerade dann, wenn viele Jugendliche nicht wissen wohin.“
Die Jugendlichen, die das Projekt „Die Halle“ nutzen, können selbst entscheiden, welche Sportart sie machen, können zudem an Kulturprogrammen teilnehmen – alles ist kostenlos. Zwei Pädagogen sind vor Ort, die bei Problemen helfen. Sie vermitteln den Kindern zudem auf sportliche Weise so wichtige Themen wie Verantwortung und Toleranz zu lernen.
Das Konzept geht auf, der Zulauf ist groß. Das Projekt – unterstützt von „Ein Herz für Kinder“ – soll auf weitere strukturschwache Hamburger Stadtteile ausgeweitet werden.

Zu der Initiative gehört auch der JAMLINER – ein sozialpädagogisches Musikprojekt für Kinder und Jugendliche in sozialen Brennpunkten Neuwiedenthal, Jenfeld, Billstedt , Harburg, Mümmelmannsberg.
Von Montag bis Freitag besucht der Jamliner II, der mit einsatzfertigen Instrumenten und Tontechnik ausgestattet ist, mit zwei erfahrenen Musiklehrern jeweils einen Standort im Stadtgebiet. Vormittags wird mit festen Schülergruppen aus den umliegenden Schulen zusammengearbeitet. Nachmittags von 15-18 Uhr findet die offene Jugendarbeit statt. Es bilden sich feste Gruppen, die zu regelmäßigen Zeiten je 1 Stunde an ihrer Musik arbeiten.
Mit einem speziellen Konzept wird Jugendlichen ermöglicht ohne Vorkenntnisse Musik zu machen. Die meisten hatten noch nie ein Musikinstrument in der Hand.Die elementaren Grundkenntnisse erlernen sie in einer Gruppe mit bis zu 6 Personen, dann wird die Band in Texter, Musiker unterteilt und die Ergebnisse geprobt und modifiziert. Entwicklungsschritte werden aufgezeichnet und direkt bearbeitet. Innerhalb von 6 Monaten entstehen eigene Songs, die Ängste, Gefühle und Erlebnisse wie Gewalt, aber auch Liebe verarbeiten, die jedes Bandmitglied zum Abschluss als CD erhält.

Der 2. Musikbus Jamliner 2 hatte erhebliche Mängel, wie bei der TüV Prüfung erkannt wurde. Die Kosten standen in keinem Verhältnis zum Gesamtzustand des Busses. Der Verein erhielt einen Bus als Spende der Hamburger Hochbahn AG. Da dieser noch aus- und umgebaut werden musste, erklärte sich „Ein Herz für Kinder“ bereit, das Projekt zu unterstützen.