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EHFK unterstützt Klinikbau

Hilfe für Frühchen in Tansania

04.01.2022

Daressalam – 25 Kinder haben sie seit Mitternacht zur Welt gebracht, nun ist es 10 Uhr früh. „Ein ruhiger Morgen“, sagt Dr. Francis Mchomwu.

Es gab Zeiten, da wurden im Amana Hospital am Daressalaam pro Jahr 16 000 Kinder geboren. Zum Vergleich: Das Berliner St. Joseph Krankenhaus, geburtenstärkstes Hospital Deutschlands, kam vergangenes Jahr auf 4300 Geburten.

Die schwierigen Fälle – Frühgeburten, Steißlagen, Nabelschnurvorfälle – landen auf Dr. Mchomvus winziger Station, wo er nun Bettchen und Wärmelampen verschiebt, um Platz für einen besonderen Patienten zu schaffen: einen Jungen, geboren in der 28. Woche, 900 Gramm leicht. Dr. Mchomvu beatmet ihn von Hand.

„Er könnte es schaffen“, sagt der Kinderarzt, aber versprechen will er nichts: „Es fehlt einfach an Material, Geräten und Personal.“ Mit einfachsten Mitteln und viel Herzblut kämpfen der Arzt und sein Team um jedes Leben. Sie können trotzdem nicht jeden Kampf gewinnen.

<strong>Dr. Francis Mchomwu rettet Leben am Fließband</strong> Fotos: Christian Spreitz
Dr. Francis Mchomwu rettet Leben am Fließband Fotos: Christian Spreitz


257 Säuglinge sind in diesem Jahr im Amana Hospital gestorben, 242 kamen tot zur Welt. Geburten sind in Tansania noch immer eine brandgefährliche Angelegenheit, für die Babys, aber auch für die Mütter: 2017 kamen laut Weltgesundheitsorganisation 524 von 100 000 tansanischen Frauen bei der Geburt ums Leben, allein im Amana Hospital waren es vergangenes Jahr 17.

Viele dieser Tode wären vermeidbar, wenn man Mutter und Kind angemessen versorgen könnte. Deshalb wurde mit Unterstützung der BILD-Hilfsorganisation „Ein Herz für Kinder“ in Daressalam nun die größte Geburtsklinik des Landes gebaut.

<strong>Platz für Mutter und Kind: Die neue Klinik soll einen Kulturwandel einläuten</strong>
Platz für Mutter und Kind: Die neue Klinik soll einen Kulturwandel einläuten

Im „Baobab Maternity Hospital“, 22 000 Quadratmeter groß, sollen schon bald bis zu 15 000 Kinder pro Jahr geboren werden. Jedes einzelne mit der Versorgung, die es benötigt und verdient. „Wir brauchen dieses Krankenhaus dringend“, sagt Dr. Mchomwu und legt zwei Neugeborene gemeinsam in ein Bettchen, sie tragen viel zu großen Windeln.

Läuft man durch die langen, luftigen Gänge des neuen Krankenhauses, dann versteht man, was der Kinderarzt herbeisehnt. Die neue Klinik erfüllt alle Standards eines europäischen Spitals: mehrere OPs, ausgestattet mit modernster Technologie aus Deutschland.

<strong>Das „Baobab Maternity Hospital“                                                             </strong>
Das „Baobab Maternity Hospital“

Acht Kreißsäle und reichlich Platz für das Wochenbett. „Bei uns können die Babys nach der Geburt bei ihren Müttern sein“, erklärt die deutsche Kinderärztin Dr. Antke Züchner, die seit 12 Jahren in Tansania lebt. „In den meisten lokalen Krankenhäusern werden sie getrennt, die Mütter bekommen ihre Babys nur zum Füttern zu sehen.“ Die Baobab-Klinik könnte einen Kulturwandel einläuten.

Das Krankenhaus ist eingerichtet und startklar, es fehlt nur noch die finale Genehmigung des Ministeriums, die zeitnah erteilt werden soll.

Bis dahin muss Dr. Mchomwu weiter von Hand beatmen. Noch einmal schaut er nach dem winzigen Menschlein gleich neben der Tür, hört das Herzchen ab und strahlt: „Er lebt.“

So können Sie helfen

Die BILD-Hilfsorganisation „Ein Herz für Kinder“ unterstützt die Forschung seltener Krankheiten, um schwerkranken Kinder in Deutschland und weltweit die Chance auf eine bessere Zukunft zu ermöglichen.

Wenn Sie helfen möchten, dann spenden Sie bitte an:

BILD hilft e. V. Ein Herz für Kinder

IBAN: DE60 2007 0000 0067 6767 00

BIC: DEUTDEHH

Online spenden Sie bitte unter www.ehfk.de oder unter www.paypal.me/einherzfuerkinder