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Nervenkrebs!

So kämpft Nils (5) um sein Leben

19.01.2009

Kleiner, tapferer Nils! Er hat eine seltene Krankheit: Nervenkrebs! Er hatte ihn fast besiegt, dann kam der Krebs zurück.

Kleiner, tapferer Nils! Letzte Woche ist er fünf Jahre alt geworden. Für ihn zählt jeder Tag. Er kämpft um sein Leben. Nils leidet an einem Neuroblastom – einer Krebsart, die das Nervengewebe befällt, sich auf Bauch, Rücken, Kopf und sogar das Rückenmark ausbreitet. Bei Nils hatte sich ein Tumor im Bauch gebildet. Er war fast so groß wie eine Orange, als ihn Ärzte endlich erkannten. Erst nach acht Blöcken Chemotherapie konnte der Tumor entfernt werden. Danach bekam Nils eine Eigen-Stammzellentherapie: Sein Knochenmark wurde mit einer Hochdosis-Chemo von den Krebszellen befreit. Doch nach nur drei Monaten kam der Krebs zurück. Prof. Rupert Handgretinger (53), Leiter der Kinder-Krebsstation der Uniklinik Tübingen: „Für die Behandlung eines solchen Rückfalls gibt es in der Medizin noch keine Standardtherapie.“ WER RETTET DEN KLEINEN NILS? Prof. Handgretinger hat Nils mittlerweile Stammzellen seiner Mutter Anita* (39) transplantiert, also ihr Immunsystem auf ihn übertragen. Das soll den Krebs bekämpfen. „Ich hab jetzt Mamas Körper-Polizei, die soll mir helfen“, sagt Nils. Doch die Stammzellen der Mutter brauchen dringend noch stärkere Waffen, um den Krebszellen den Garaus zu machen. Prof. Handgretinger: „Wir wollen versuchen, mit einer Antikörper-Therapie die neue Abwehr zu stärken. Das ist Nils’ letzte Chance.“ Das Problem: In Deutschland gibt es diese Art von Therapie nicht. Prof. Handgretinger: „Wir müssten eine Studie starten und Nils darin einbinden. Nur dann können wir ihm helfen.“ Die Antikörper-Therapie könnte auch viele weitere Kinder retten – jährlich erkranken in Deutschland 150 am Neuroblastom. Aber die Studie kostet 500 000 Euro. Geld, das die Krankenkasse nicht bereitstellen kann, weil die Wirkung nicht bewiesen ist. Nils’ Eltern haben ein Aktionsbündnis für Nils und andere krebskranke Kinder gestartet, schon 78 000 Euro gesammelt. Mutter Anita: „Wir werden nicht aufgeben. Und selbst wenn diese Therapie unserem Jungen nicht mehr helfen kann, dann kann sie vielleicht andere Kinder retten.“ *Name von der Red. geändert Weitere Informationen: www.aktion-nils.de
Themen: Behandlung Klinik Krebs Medizin Operation Therapie