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Bad Oeynhausen

Noah wird nur mit Spenderherz überleben

Ein Lächeln voller Hoffnung: der kleine Noah wartet auf ein Spenderherz
Foto: Ralf Meier
Ein Lächeln voller Hoffnung: der kleine Noah wartet auf ein Spenderherz Foto: Ralf Meier

Es war nur eine Routine-Untersuchung – dann der Schock! Seit Juli 2018 lebt Noah in der Herzklinik in Bad Oeynhausen

Der kleine Noah (3) ist fröhlich und neugierig – wie jedes Kind in seinem Alter. Eigentlich sollte er im vergangenen Sommer in die Kita kommen – so wie jedes Kind in seinem Alter.

Doch stattdessen liegt der Kleine seit Juli 2018 im Krankenbett auf der Station für Kinderherz-Chirurgie des Herz- und Diabeteszentrums in Bad Oeynhausen (NRW).

Der Grund: Sein kleines Herz ist zu schwach.

„Noahs Herzkammern sind zu klein, die Vorhöfe extrem groß“, erklärt Klinik-Direktor Dr. Eugen Sandica (53). „Ohne Unterstützung kann es ihn nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgen.“

Noah ist an ein Herzunterstützungsystem namens „Berlin Heart“ angeschlossen – bis ein Spenderherz gefunden wird.
Zwei Pumpen, die einen normalen Kreislauf garantieren, sind mit Noahs kleinem Herz verbunden. Die dazu gehörende Maschine wiegt 90 Kilo und steht neben dem Bett.

Mama Delia und Papa Markus (beide 32) verbringen jeden Tag von früh bis spät am Krankenbett ihres Sohnes. Sie hoffen, dass bald ein Spenderorgan bekommen  Foto: Ralf Meier
Mama Delia und Papa Markus (beide 32) verbringen jeden Tag von früh bis spät am Krankenbett ihres Sohnes. Sie hoffen, dass bald ein Spenderorgan bekommen  Foto: Ralf Meier

Nach Hause darf Noah nicht, für einen Ausflug über den Klinikflur hat er 30 Minuten, so lang reicht der Akku der Maschine, wenn sie nicht am Stromnetz hängt.
Noahs Eltern Delia und Markus (beide 32) wohnen im Elternhaus neben der Klinik. Sie sind täglich ab 7.30 Uhr bei ihm, bis er abends einschläft.
Papa Markus konnte seinen Job nicht behalten, Delia wurde von ihrem Arbeitgeber beurlaubt. „Unser Familienleben ist seit dem Sommer auf den Kopf gestellt“, so Delia.

BILD hilft e.V. „Ein Herz für Kinder“ unterstützt die Klinik dabei, Kindern wie Noah, die lange Zeit im Klinikum leben, ein pädagogisches Zentrum mit Lern-, Spiel- und Betreuungsangeboten zu schaffen.

Jedes Wochenende besucht Nele (6) ihren kleinen Bruder. „Er freut sich immer riesig“, sagt Mama Delia<br>Foto: privat
Jedes Wochenende besucht Nele (6) ihren kleinen Bruder. „Er freut sich immer riesig“, sagt Mama Delia Foto: privat

► Rückblick: Als Noah im November 2015 zur Welt kam, war alles in Ordnung. Er entwickelte sich prächtig, war nur immer ein wenig blass um die Nase.
„Mein Mann ist vorbelastet, also haben wir Noah und seine Schwester durchchecken lassen“, so Delia.
Das Ergebnis der vermeintlichen Routine-Untersuchung: Noah musste sofort in die Klinik. Und blieb seitdem dort.

Themen: Herzerkrankung Therapie