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OP in Deutschland verhindert Amputation

Jagdunfall zerfetzt Ratis Bein

13.10.2010

Durch einen dramatischen Jagdunfall wurde Ratis Bein zerfetzt. Eine Amputation schien unvermeidbar. Deutsche Ärzte retteten das Bein.

Fünfzig Schrotkugeln hatten sich in Ratis (15) Oberschenkel gebohrt, Gefäße, Nerven und Muskeln zerfetzt. Die Ärzte zu Hause in Georgien wollten das Bein amputieren. Ratis letzte Hoffnung war eine Operation in Berlin…

Rückblick: 8. April 2005. Rati ist mit seinem älteren Bruder Tornike in der Nähe der georgischen Hauptstadt Tiflis auf der Wachtel-Jagd. Plötzlich stolpert der Bruder, lässt sein Gewehr fallen, ein Schuss löst sich!

Die Schrotladung trifft Rati in den linken Oberschenkel. Schwer verletzt kommt er ins Krankenhaus. Zehn Operationen musste der Schüler seitdem über sich ergehen lassen – ohne Erfolg.

Das Gewebe vernarbte, drohte abzusterben. Rati konnte sich nur noch auf Krücken bewegen. Zuletzt blieb den georgischen Ärzten nur noch eine Möglichkeit: Amputation!

Die BILD-Hilfsorganisation „Ein Herz für Kinder“ erfuhr von dem Schicksal des Jungen. Zusammen mit der Franz Beckenbauer Stiftung, der Katarina Witt Stiftung und der AWD-Stiftung Kinderhilfe ließ sie Rati nach Berlin fliegen.

Im Martin-Luther- Krankenhaus in Schmargendorf wurde er von einem Spezialistenteam um den Leitenden Oberarzt Dr. Nektarios Sinis (35) operiert. „Die alten Röntgenbilder des Beines sehen aus wie ein Schneesturm. Überall Schrotreste“, so der plastische Chirurg. In zwei vier- und achtstündigen Operationen retteten die Ärzte Ratis Bein.

Jetzt folgt noch eine Physiotherapie. Dr. Sinis: „Danach wird er wieder ganz normal laufen können.“

Rati und seine Familie sind überglücklich, haben sich mit einem Brief bei den Ärzten und Spendern bedankt. „Im nächsten Sommer will ich wieder Fahrrad fahren“, sagt Rati.

Themen: Behandlung Gesundheit Medizin Operation Therapie