Weil ich krank bin, will keiner mehr mit mir spielen

Was für ein furchtbares Schicksal musste dieser Junge erleiden! Wir sehen René, acht Jahre alt, aus Lübeck. Ihm fehlen beide Beine, der linke Unterarm, zwei Finger der rechten Hand. Und trotzdem lächelt René, denn er will sein schweres Schicksal meistern!

Es begann im Februar 2003. Eines Tages litt René an hohem Fieber, musste sich übergeben. „Eine Grippe“, dachte seine Mutter Silvia und ging mit ihrem Sohn zum Hausarzt.

Was für ein Glück, dass der Mediziner die dunkelroten Flecken auf der Haut des Jungen richtig deutete. Sofort überwies er René in die Lübecker Uni-Klinik – und rettete dem damals Fünfjährigen das Leben. Denn die Ärzte in der Uni-Klinik bestätigten den Verdacht ihres Kollegen: Meningokokken-Sepsis, eine Art Blutvergiftung, bei der Gewebe und Teile der Haut absterben.

In 80 Prozent der Fälle endet die seltene Krankheit tödlich. René hat sie überlebt, aber um welchen Preis. Innerhalb von 14 Tagen mussten ihm die Gliedmaßen amputiert werden. Chirurg Dr. Ralph Battermann (43): „Mit diesem Krankheitsbild ist René der schwerste Fall, den ich je behandelt habe.“

Die Folge: „Ich habe keine Freunde mehr“, sagt der Achtjährige. „Seit ich krank wurde, haben sich alle von mir abgewandt. Keiner will mehr mit mir spielen.“

Mutter Silvia sagt es drastischer: „Einige Kinder erzählen, René habe die Pest. Deshalb gehen sie ihm aus dem Weg. Mittlerweile wird unsere ganze Familie von der Nachbarschaft geschnitten, nur wenige halten zu uns. Wenn wir könnten, würden wir wegziehen.“

Nach dem Klinikaufenthalt kam René mit seiner Mutter zur Reha. Dort lernte er, ohne seine fehlenden Gliedmaßen auszukommen, dort passte man ihm erste Beinprothesen an. Heute besucht René die zweite Klasse einer Körperbehindertenschule, wo ihm böse Blicke weitgehend erspart bleiben.

Wenn René einmal ausgewachsen ist, soll er mit Hightech-Prothesen laufen. Heute hat er einfache Gehhilfen, mit denen er nur wenige Schritte machen kann.

Um die späteren Hightech-Prothesen finanzieren zu können, haben Bekannte der Familie eine Spendenaktion organisiert. Auch „Ein Herz für Kinder“, die Hilfsorganisation von BILD wird den Jungen finanziell unterstützen.

BILD hilft e.V. „Ein Herz für Kinder“

BILD hilft e.V. „Ein Herz für Kinder“
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