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Mit 13 lernt dieser Junge endlich laufen. Weil Leipziger Ärzte ihm geholfen haben

Danke, Leipzig für meine neuen Beine

30.10.2004

Auf Krücken gestützt schleppt sich Shahboz über den Kranken-hausparkplatz. Es sind die ersten Schritte in sein neues Leben.

Langsam und auf Krücken gestützt schleppt sich der kleine Junge über den Krankenhausparkplatz. Meter für Meter. Er lacht. Es sind die ersten Schritte in sein neues Leben.

Shahboz (13) leidet an der äußerst seltenen Glasknochenkrankheit. Seine Knochen brechen bei jeder schweren Belastung, bei jedem Sturz. Die Wahrscheinlichkeit, daran zu erkranken, liegt bei 1 zu 10 000.

Von Geburt an war der Junge aus Usbekistan mit seinen krummen Beinen größtenteils an den Rollstuhl gefesselt. In seiner Heimat konnte die Glasknochenkrankheit nicht behandelt werden. Die Kinderhilfsorganisation „Friedensdorf International“ erfuhr von Shahboz‘ Schicksal, holte ihn im Februar 2003 in ein Reha- Zentrum nach Oberhausen.

Christian Heisig (48), Sozialpädagoge beim Friedensdorf: „Wir haben dann zehn Monate gebraucht, bis wir ein geeignetes Krankenhaus fanden, das Shahboz kostenlos behandelt.“

Prof. Dr. Rudolf Ascherl (53), Chefarzt des Orthopädisch-Traumatologischen Zentrums am Leipziger Park-Krankenhaus, erklärte sich schließlich bereit, ihm zu helfen. „Wir mussten Shahboz mehrmals operieren, haben seine Beine mit Hilfe von Titannägeln wieder gerade und stabil gemacht“, berichtet Assistenzarzt Dr. Norbert Oxfort (51).

In neun Monaten schafften sie das kleine Wunder: Shahboz kann langsam wieder gehen. Und er hat deutsch gelernt. „Bald kann ich wieder nach Hause – auf eigenen Beinen“, freut sich der süße Fratz.

Für einige Wochen muss Shahboz jetzt noch zurück ins Reha-Zentrum nach Oberhausen, um weiter laufen zu lernen. Dann geht´s endlich wieder in die Heimat.

„Ich will meine Eltern in Usbekistan sooo gerne wieder sehen!“ Und er wird ihnen sooo viel Gutes über die netten, hilfsbereiten Menschen in Leipzig erzählen…

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