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Colégio Diospi Suyana

Durch gute Ausbildung echte Aufstiegschancen

13.01.2016

Diospi Suyana nimmt sich der Bildungsmisere im Curahuasi-Distrikt (Peru) an. Es wurde eine Schule gebaut, in der bis zu 500 Kinder lernen können.

Die Bergregion der Anden ist die traditionelle Heimat der Quechua-Indianer. Sie sind die rechtmäßigen Erben der Inkas. Allein in Peru wird diese Volks- bzw. Sprachgruppe auf rund 10 Millionen Menschen geschätzt.

Die Quechuas leben am Rande der Gesellschaft und fühlen sich von der Zentralregierung in Lima vergessen. Meist wohnen sie in Lehmhäusern ohne Fensterscheiben, Strom, Wasser und Kanalisation. Der Zugang zu modernen Krankenhäusern und Schulen ist äußerst begrenzt. Besonders die schlechte Schulausbildung beeinträchtigt die Chancen der Kinder, später in der Gesellschaft aufzusteigen.

Die Kinder leben in einem Umfeld, das von Verwahrlosung, Alkoholismus und bitterer Armut geprägt ist.

Der peruanische Staat hat flächendeckend Schulen errichtet. Leider handelt es sich meist um baufällige Gebäude, die in ihrem Innern eine für den zeitgemäßen Schulbetrieb notwendige Infrastruktur vermissen lassen. Die Lehrer auf dem Lande werden schlecht bezahlt. Die Folge sind häufige Streiks und eine demotivierte Lehrerschaft. Die Pädagogik orientiert sich in Peru anders als in Deutschland an antiquierten Lehrmethoden. Auswendiglernen anstatt zu verstehen und prügeln anstatt zu überzeugen bestimmen die Praxis.

Das „Colégio Diospi Suyana“ umfasst einen Kindergarten und eine Schule mit den Klassen 1 bis 11 (Foto: Privat)
Das „Colégio Diospi Suyana“ umfasst einen Kindergarten und eine Schule mit den Klassen 1 bis 11 (Foto: Privat)

Die Situation im Distrikt Churahuasi in der Provinz Abancay in Südperu ist nicht anders. Familien, die es sich irgendwie leisten können, schicken ihre Kinder in die Großstädte wie Cusco, wo bessere Bildungseinrichtungen zur Verfügung stehen.

Um diese Misere zu bekämpfen, hat der Verein Diospi Suyana e. V. im November 2011 ein Gelände von 8500 Quadratmetern gekauft. Es liegt am Rand des Ortes und ist für die Kinder gut zu Fuß erreichbar. Hier ist das „Colégio Diospi Suyana“ entstanden.

Die Einrichtung umfasst einen Kindergarten, eine Schule mit den Klassen 1 bis 11, ein Wissenschaftszentrum für Biologie, Chemie, Physik, Musik, einen Werkraum und eine Bibliothek. Ein Verwaltungsgebäude und ein Sportplatz vervollständigen die Anlage.

Das Schulgeld wird im Monat bei rund 30 Euro pro Schüler liegen. Arme Schüler, die das Schulgeld nicht aufbringen können, werden durch Patenschaften oder Stipendien unterstützt.

Ein Großteil der Baukosten konnte bereits durch den Verein bereit gestellt werden, den fehlenden Rest übernahm „Ein Herz für Kinder“. So können nun rund 500 Kinder zur Schule gehen und lernen. Somit haben sie später auch bessere Chancen, einen Beruf zu erlernen und damit ein selbstständiges Leben führen zu können.

Themen: Kinderschutz