Zwei neue Schulen in Cunene

Obwohl der Bürgerkrieg in Angola schon fast zehn Jahre zurück liegt, sind die Folgen immer noch spürbar – insbesondere für die Kinder. 50 Prozent der Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze. Viele Schulen wurden zerstört und konnten bis heute nicht wieder aufgebaut werden. Die Folge: rund 1,2 Millionen Kinder gehen nicht zur Schule. Durchschnittlich brechen 64,5 Prozent der Schüler die Grundschule ohne Abschluss ab. Besonders Mädchen und Kinder, die durch den Krieg oder Aids zu Waisen wurden, sind benachteiligt.

Dagegen will Unicef mit großzügiger Unterstützung von „Ein Herz für Kinder“ etwas tun. In der Provinz Cunene (Santa Clara und Mongua) sollen zwei Schulen neu gebaut werden und somit rund 3000 Kinder Zugang zu besserer Bildung erhalten.

Die derzeit bestehende Schule in Santa Clara ist ein halbzerfallenes Gebäude, das provisorisch aus vorgefertigten Plastikteilen zusammengesetzt ist. Obwohl der Unterricht bereits in drei Schichten stattfindet (8 – 12.30 Uhr / 12.30 – 17.30 Uhr / 18 – 22 Uhr), sind die Klassen überfüllt. Der Unterricht muss teilweise im Freien stattfinden. Die Toiletten können nicht benutzt werden, da keine Wasserversorgung vorhanden ist.

Und auch in der Oshakati-Dorfschule von Mongua ist die Situation nicht sehr viel besser. Derzeit findet der Unterricht in zwei durch eine Hauptstraße voneinander getrennten Gebäuden statt. Das eine Gebäude besteht aus zwei kleinen fensterlosen Lagerräumen. Die Kinder müssen auf Baumstämmen auf dem Boden sitzen. Das andere Gebäude wurde provisorisch aus Baumstämmen errichtet. Das Dach ist aus Stroh, bietet keinen Schutz vor Regen. Es gibt ebenfalls keine Toiletten und keinen Zugang zu sauberem Wasser.

Damit die Kinder in einer schützenden Umgebung lernen und ihre Fähigkeiten entwickeln können, stehen beim Neubau der Schule die Bedürfnisse der Kleinsten im Mittelpunkt. Gut ausgestattete Räume und moderne Lehrmethoden sind dafür unabdingbar.

Alle Klassenzimmer sollen mit elektrischem Licht und Ventilatoren ausgestattet werden, die über Sonnenkollektoren mit Strom versorgt werden. Akkus ermöglichen es, die Klassenräume auch abends für den Unterricht zu nutzen. Ergänzend zum Bau der Schulen werden jedem Lehrer Unterrichtsmaterialen wie Kreide, Stifte, Hefte und Bücher zur Verfügung gestellt sowie eine Sport-Box, die Fuß-, Hand-, Basket- und Volleybälle enthält.

Die Schulen sind Teil des Unicef-Gesamtbildungsprogramms, dessen Ziel es ist, für Kinder in insgesamt elf afrikanischen Ländern eine gute Grundbildung sicherzustellen.

BILD hilft e.V. „Ein Herz für Kinder“

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