Ob als Pudding, im Riegel oder pur – „Ich mag alles mit Schokolade am liebsten“, sagt die kleine Anna (6).
Und sie hat Glück: Im Hilfspaket der Arche in Berlin-Hellersdorf sind einige Leckereien dabei. Seit Oktober verteilt die Organisation alle zwei Wochen Lebensmitteltüten im Wert von 65 bis 80 Euro. An alle, deren Geld nicht einmal mehr für das Nötigste reicht.
Dazu gehören auch Anna und ihre Mama Olga (45). Die beiden Ukrainerinnen sind alleine vor dem Krieg in ihrem Land geflüchtet. Seit August leben sie in Deutschland in einer Unterkunft. Olgas Mann und ihr Sohn müssen in der Ukraine bleiben. „Ich bin froh, dass wir hier Hilfe bekommen“, sagt Olga.
Trotzdem ist das Geld knapp. „Die Preise sind in Deutschland und der Ukraine sehr unterschiedlich, hier ist alles teurer“, erzählt die gelernte Technikerin.
Essen ist das größte Problem
Viele Kriegs-Flüchtlinge sind auf Hilfe angewiesen. Tim Rauchhaus (42), Leiter der Arche in Hellersdorf: „Bei der Lebensmittelausgabe sind circa 60 bis 70 Prozent Ukrainer.“
Insgesamt hat die Arche bei der letzten Ausgabe 370 Lebensmitteltüten verteilt: 120 mehr als 14 Tage vorher. In den nächsten Wochen will Rauchhaus bis zu 500 Tüten mit haltbaren Grundnahrungsmitteln, wie Nudeln, Öl oder H-Milch, einplanen.
Wolfgang Büscher (67), Pressesprecher der Arche: „Hier wird niemand weggeschickt. Essen ist aktuell das größte Problem. Wir bieten unkomplizierte Hilfe ohne viel Bürokratie an, damit die Familien keine Mahlzeiten mehr auslassen müssen.“
Denn genau das tun viele Eltern. Damit ihre Kinder genug zu essen haben, verzichten sie selbst. In anderen Fällen müssen auch schon die Kinder Mahlzeiten auslassen. „Sie gehen dann ohne Frühstück in die Schule und bekommen erst hier in der Arche etwas zu essen“, erzählt Büscher.
Mehr Geld für frische Lebensmittel übrig
Auch Julia (34) ist im März 2022 alleine mit ihren drei Kindern (2, 8 und 14) aus der Ukraine geflohen. Jetzt wohnen sie zu viert in einer Einzimmerwohnung in Berlin. „Für mich ist das wichtigste, dass meine Kinder sicher sind“, erzählt sie, während sie ihren jüngsten Sohn Alexander auf dem Arm hält.
Julia holt bereits zum zweiten Mal ein Hilfspaket bei der Arche ab: „Durch die Lebensmittel in den Tüten genügt das Geld, um frische Sachen, wie Gemüse oder Fleisch, zu kaufen“, erzählt die gelernte Restaurant-Administratorin.
Familien mit bis zu drei Kindern können sich eine Tüte bei der Arche abholen. Ab vier gibt es noch ein Hilfspaket dazu. Rauchhaus erzählt: „Bei den Menschen dreht sich aktuell alles ums Geld und darum, was ihnen fehlt.“
Die Arche hilft ihnen mit Lebensmitteln, die wiederum nur durch Spenden finanziert werden können. „Nur in der Politik ist die Kinderarmut noch immer nicht angekommen. Das muss sich ändern“, sagt Wolfgang Büscher.
Anna und ihre Mama sind begeistert von der Auswahl an Lebensmitteln. „Das reicht locker für zwei Wochen“, sagt Olga. Dann werden sie wieder in der Schlange stehen.
1 Jahr Ukraine Krieg
Der Krieg in der Ukraine verursacht seit einem Jahr entsetzliches Leid. Millionen Menschen wurden vertrieben, zahllose getötet und verletzt, darunter viele Kinder. „Ein Herz für Kinder“ lässt die Kinder des Krieges nicht im Stich: Unser Verein leistet jede Art von möglicher Hilfe.
Wir unterstützen ukrainische Krankenhäuser mit technischen Geräten und die ukrainischen Kinder mit Hilfsgüter-Lieferungen in Form von Lebensmitteln, Decken und Hygieneartikeln.
Außerdem fördern wir u.a. Unterkünfte für ukrainische Flüchtlingskinder in Deutschland und unterstützen schwer verletzte Kriegskinder beim Transport nach Deutschland.
Wenn auch Sie helfen möchten, dann spenden Sie bitte an:
BILD hilft e.V. Ein Herz für Kinder
IBAN DE65 2007 0000 0067 6767 07
Kennwort: Ukraine
BIC: DEUTDEHH
Oder spenden Sie online unter www.ein-herz-fuer-kinder.de oder unter www.paypal.me/einherzfuerkinder