Tapere Sontje († 13). Bis zum Schluss hat sie gehofft, gebetet und gekämpft. Am 13. Juni sollte für sie bei einer Typisierungsaktion ein lebensrettender Knochenmarkspender gefunden werden.
Doch das Mädchen verlor ihren Kampf gegen die Leukämie. Sie starb im engsten Kreis ihrer Familie auf der Krebsstation der Prof. Hess-Kinderklinik.
Pastor Lothar Bublitz aus der St. Matthäus-Gemeinde ist erschüttert: „Mitte der Woche hatte sich die Situation bei Sontje dramatisch verschlechtert. Ich habe nicht gedacht, dass es so schnell geht.“
Ihr Krebs-Drama begann im Sommer 2008. Sontjes Vater Dirk (40): „Unsere Tochter hatte Schluckbeschwerden und Schmerzen in der Brust. Zuerst konnten die Ärzte nichts entdecken.“
Ihre Herbstferien auf Texel musste das Mädchen dann vorzeitig abbrechen. Die Schmerzen waren nicht mehr auszuhalten. Sie konnte nur noch sitzend schlafen.
Ein bösartiger, flüssiger Tumor hatte die Lunge angegriffen. Sontje ließ sich von der Krankheit nicht unterkriegen. Zu ihrem Vater sagte sie noch kurz vor dem Tod: „Papa, wir schaffen das.“
Was bleibt, ist ein Meer aus Tränen. Nie wieder wird sie ihren Mischlingshund Dylis streicheln. Nie wieder wird die begeisterte Springreiterin ihr Pferd Justin reiten.
Pastor Bublitz: „Am 11. Juni verabschieden wir uns um 11 Uhr mit einer Trauerfeier in unserer Kirche.“ Sontje, du bist jetzt ein Engel.
Die Suche nach einem Knochenmarkspender fand trotzdem statt. Ein Bekannter der Familie: „Die Deutsche Knochenmarkspenderdatei hatte uns angeboten die Veranstaltung abzusagen. Doch noch am Sterbebett haben wir gesagt, jetzt erst recht. Es war Sontjes Wunsch.“
Rund 3500 Menschen kamen nach Huchting und ließen sich Blut abnehmen. Geburtstagskind Sarah Connor: „Es wäre das größte Geschenk, wenn nach dieser Aktion ein passender Spender gefunden wird und einem Menschen das Leben gerettet werden kann.“
Sarah konnte ihre Tränen nicht unterdrücken, als ihr ein leukämiekrankes Mädchen (15) erzählte: „Ich habe Sontje im Krankenhaus kennen gelernt.“
Sarah flüchtete weinend mit der Jugendlichen in einen Nebenraum. Später sagte sie: „Das war für mich ein sehr bewegender Moment. Wenn man so eine Geschichte hört, werden auf einmal andere Probleme ganz unwichtig.“