Seit 1991 betreibt die Kinderklinik Passau ein Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ) – eine kinderärztlich geleitete Einrichtung zur ambulanten Untersuchung und Behandlung von Kindern mit vielfältigen, mehrschichtigen und chronischen Erkrankungen.
In der Region Passau bestand und besteht ein großer Bedarf für die Behandlung chronisch kranker, behinderter und von Behinderung betroffener Kinder und Jugendlicher, sowie eine Unterversorgung im Bereich der Neuropädiatrie und Kinderpsychomatik.
Hier werden Patienten mit Entwicklungsstörungen, neurologischen Erkrankungen, Schulschwierigkeiten (Lernstörungen, Lese- und Rechtschreibschwäche, Schulängste), Regulationsstörungen (Schrei-, Schlaf- und Fütterstörungen von 0-3 Jahren), Verhaltensstörungen, Essstörungen, Einnässen bzw. Einkoten und Kinder mit chronischen Erkrankungen aufgenommen. 2001 wurde zusätzlich eine Epilepsie-Beratungsstelle eingerichtet.
Da auf dem Areal der Kinderklinik keine Erweiterungsflächen mehr vorhanden sind, überlässt die Stadt Passau dem SPZ einen Teilbereich des denkmalgeschützten Gebäudes des Maierhofspitals. Da dieser Teil des Maierhofspitals jedoch abgerissen werden musste, enstand an seiner Stelle ein Neubau. Der Neubau fungiert als Bindeglied zwischen der Kinderklinik und dem Maierhofspital.
Die Kosten für den Neubau waren enorm hoch und konnten nicht allein von der Einrichtung getragen werden. Durch staatliche Zuschüsse und private Spender konnte ein Großteil der Finanzierung gesichert werden. Auch „Ein Herz für Kinder“ sagte Unterstützung zu und förderte die Inneneinrichtung der Einrichtung.
Mit der Fertigstellung des SPZ-Neubaus ist ein erster Schritt für die beste medizinische Versorgung in der Region für Kinder und ihre Familien getan. Geschaffen wurden unter anderem neue Behandlungsräume für Ärzte, Psychologen und Therapeuten, besonders aber spezielle Räume wie ein großer Bewegungsraum und Raum für die medizinische Kräftigungstherapie für die Physiotherapie, ein Therapieraum für sensorische Integration, Holz- und Tonwerkstatt für die Ergotherapie, Räume für psychologische Diagnostik, Biofeedback und Spieltherapie, ein reizarmer Raum für die Behandlung von autistischen Kindern, eine Lehrküche und ein zeitgemäßer und den Datenschutzbestimmungen entsprechender Anmelde- und Aufnahmebereich.
„Wir haben vor 23 Jahren mit lediglich 55 Patienten begonnen, mittlerweile werden allein im Quartal über 1300 chronisch kranke oder in ihrer Entwicklung beeinträchtigte Patienten ambulant betreut“, erklärt Dr. Christian Schropp, der Ärztliche Leiter des SPZ in Passau. Die neuen Behandlungs- und Therapieräume seien dringend notwendig gewesen um den heutigen medizinischen Herausforderungen und Ansprüchen gerecht zu werden.
Zur offiziellen Einweihung sind zahlreiche Unterstützer und Partner aus Wirtschaft, Politik und der Bevölkerung angereist. Dr. Stefan Oster SDB, Bischof der Diözese Passau,übernahm die kirchliche Weihe des SPZ-Neubaus. „Kinder sind mit die schwächsten, aber eben auch die hoffnungsvollsten Glieder unserer Gesellschaft. Ich denke, wir haben alle den Auftrag, unseren Kindern so gut es geht, zu einem guten Leben und zu einer gesunden Entfaltung ihrer Möglichkeiten und Fähigkeiten zu verhelfen“, so Bischof Oster bei der Weihe.