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Sachsen

36 Tage in den Händen eines Kinderschänders

31.10.2006
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Stephanie befand sich 36 Tage in den Händen eines Kinderschänders. Eine Therapie sollte ihr helfen, das Erlebte zu vergessen.

Sie hat geweint, gebetet und gehofft. 36 qualvolle, unendlich lange Tage war die Dresdner Schülerin Stephanie (13) in der Hand eines perversen Entführers. Mario M. (36) fing sie auf dem Schulweg ab, verschleppte sie in seine Wohnung im Hochparterre eines Mietshauses, nur 500 Meter von ihrem Elternhaus entfernt.

Stephanies Gefängnis war ein 17 Quadratmeter großer Raum mit beige farbenem PVC. Über 100-mal vergewaltigte der vorbestrafte Kinderschänder das Mädchen auf brutalste Weise, filmte sich bei seinen abscheulichen Taten.

Eingesperrt in einer Holzkiste

Abends kettete er Stephanie an Ringen in der Wand fest, schlief neben ihr ein. Wenn er ausging, sperrte er die Schülerin in eine Holzkiste und drohte, sie umzubringen. Stephanie traute sich nicht zu fliehen – nicht einmal, als sie nachts draußen mit ihrem Peiniger spazieren gehen musste. Doch einmal wagte sie einen Zettel fallen zu lassen. Sie flehte um Hilfe und nannte die Adresse ihres Entführers. Ein Fußgänger fand ihren Hilferuf und schaltete die Polizei ein. Das Ende des Martyriums. 

Delfine schenkten ihr neues Selbstbewusstsein

Das grausame Schicksal von Stephanie rührte unzählige Menschen. „Ein Herz für Kinder“ hat geholfen. Der Verein kümmerte sich um die Ausbildung des Mädchens und kaufte Wertpapiere. Wenn Stephanie volljährig ist, wird ihr das Geld ausgezahlt.

Zusammen mit „dolphin aid“ ermöglichte „Ein Herz für Kinder“ eine ganz spezielle Therapie in Miami (USA). Die Arbeit mit Delfinen hilft traumatisierten Kindern wie Stephanie, besser mit ihrem Schicksal umzugehen und wieder neuen Lebensmut zu fassen. Stephanies Eltern beobachteten ihre Tochter, sagten gerührt: „Die Liebe der Delfine gab Stephanie ihr Selbstbewusstsein wieder. Wenn man sie mit den Delfinen sieht, ist das unbeschreiblich bewegend.“

Themen: Behandlung Kinderschutz Missbrauch Therapie