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Tigran (4 Monate)

Lebensbedrohlicher Herzfehler soll in Berlin operiert werden

19.03.2012

Tigran kam mit einem Herzfehler zur Welt gekommen. Doch die Ärzte in Russland wagen sich nicht, eine Operation durchzuführen.

Es war der schlimmste Tag im Leben von Olesia (31), als sie nach einer Vorsorgeuntersuchung während der Schwangerschaft erfuhr, dass ihr ungeborenes Kind an einem schweren Herzfehler leidet. Der Arzt sagte ihr, dass das Baby nach der Geburt wohl nur wenige Tage zu leben hat.

„In diesem Moment war ich zwischen Himmel und Erde. So lange hatte ich mich danach gesehnt, schwanger zu werden,“ erzählt die junge Frau. Schließlich sagte ihr der Arzt, dass es ratsam wäre, wenn sie die Schwangerschaft unterbrechen würde. Sie antwortete: „Dann können Sie mich auch töten.“

Olesia entschied sich dafür, ihr Kind zu behalten. Vor vier Monaten dann kam ihr kleiner Sohn Tigran auf die Welt. Sofort wurde das Baby auf die Intensivstation verlegt, wo die Ärzte noch weitere Untersuchungen durchführten.

Die Diagnose: Tigran leidet am Taussig-Bing Syndrom, einem angeborenen Herzfehler, der sich unter anderem in einer Verschiebung der Aorta und einer Linkslage der Pulmonalarterie, der Arterie der rechten Herzkammer, äußert.

Da die Ärzte in Olesias Heimatstadt nicht in der Lage waren, diesen komplizierten Herzfehler zu versorgen, wurde er nach Moskau verlegt, wo zunächst eine OP zur Stabilisierung seines Zustandes durchgeführt wurde. Diese Ärzte machten der Mutter nach dem Eingriff wenig Hoffnung, das überhaupt irgendeine Chance besteht, das Herz des Babys zu heilen. Tigran ist noch so klein, die Kardiologen haben nicht die ausreichende Erfahrung und die entsprechende Ausstattung, um das Baby adäquat versorgen zu können.

Doch die junge Mutter will um das Leben ihres Kindes kämpfen: „Ich will alles Mögliche versuchen, damit mein Sohn ein vollwertiges Leben genießen kann.“

Deshalb suchte sie parallel nach anderen Spezialisten, die in der Lage sind, Tigran zu helfen. Am Deutschen Herzzentrum Berlin schließlich erklärten sich die Ärzte bereit, das Baby zu behandeln.

Die Familie kann die Kosten für die Operation in Deutschland jedoch nicht alleine tragen. Deshalb erklärte sich „Ein Herz für Kinder“ bereit, die Hälfe der zu erwartenden OP-Kosten zu bezahlen – so kann hoffentlich das Leben eines Kindes, das gerade erst begonnen hat, gerettet werden.

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