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Gallengänge fehlen

Drei Lebertransplantationen retten Urim

08.11.2013

Seit seiner Geburt litt Urim an einem lebens-bensbedrohlichen Leber-schaden. Dem kleinen Jungen fehlen Gallengänge.

Seit seiner Geburt litt Urim (heute 12) an einem lebensbensbedrohlichen Leberschaden. Dem Jungen aus Mazedonien fehlen Gallengänge. Die Gallenflüssigkeit kann nicht ablaufen. Die Folge: Leberzirrhose.

Urim brauchte dringend eine neue Leber. Auf der Liste von Eurotransplant stand er ganz oben. Im Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf wartete er auf eine neue Chance. Die Behandlungskosten finanzierte „Ein Herz für Kinder“ durch Spenden.

Ein langer Leidensweg

Die erste schreckliche Nachricht kam im Sommer 2005. Urim ist gerade 4 Jahre alt. Sein Gesundheitszustand hatte sich rapide verschlechtert. Die mazedonischen Ärzte konnten ihm nicht mehr helfen. Die Spezialisten vom Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) in Hamburg waren Urims letzte Hoffnung. Denn auf dem Gebiet der Lebertransplantation bei Kindern ist das UKE weltweit führend.

Das große Hindernis für die Operation: die Kosten von 105 000 Euro – für Urims Eltern unbezahlbar. Vater Vebi arbeitet als Kassierer am Flughafen, verdient nur 220 Euro im Monat. „Ein Herz für Kinder“ bat die Leser der BILD-Zeitung um Hilfe – und bekam die Summe für die OP zusammen.

Nun brauchte Urim eine geeignete Leber. Keiner aus Urims Familie kam als Spender in Frage. Auf der Liste von Eurotransplant stand er ganz oben – mit der höchsten Dringlichkeitsstufe. Anfang November 2005 war endlich eine geeignete Leber gefunden. 400 Gramm des neuen Organs wurden implantiert. Doch die Leber arbeitete nicht.

Einige Tage später ein neuer Versuch: In einer sechsstündigen Operation wurden Urim 600 Gramm einer neuen Spenderleber implantiert. Und diesmal arbeitete sie einwandfrei. Zwischen Weihnachten und Neujahr 2005 konnten Urim und seine Eltern überglücklich zurück in die mazedonische Heimat fliegen.

Urims Überlebenskampf geht weiter

Doch dann die schockierende Nachricht. Bei einer Nachuntersuchung in Hamburg stellten die Ärzte Anfang 2007 fest, dass sich die Leber nicht richtig entwickelt. Später die traurige Bestätigung: Anderthalb Jahre nach der Operation hat der Körper sie abgestoßen.

Wieder wartete er auf ein weiteres Spenderorgan. Sein Zustand änderte sich dramatisch. Sein Gesicht hatte sich gelb verfärbt. Sein kleiner Körper vergiftete sich selber.

„Ein Herz für Kinder“ ließ ihn nicht im Stich – und übernahm auch die Kosten für die neue Operation. Seit dieser OP geht es Urim wieder richtig gut. Die Leber arbeitet ohne Einschränkungen. Der Junge kann wie andere Kinder auch zur Schule gehen und mit seinen Freunden spielen.

Themen: Behandlung Gesundheit Medizin Operation Therapie