Glücklich hält die Mutter ihre Tochter im Arm. Die Ärzte haben ihr gerade das Leben gerettet…
Vanesa (2) aus Bulgarien kam als Frühchen zur Welt. In ihrem Hirn bildete sich kurz danach eine Blutung, die den Kanal verstopfte, über den Gehirnflüssigkeit abfließt. Die Folge: Die Flüssigkeit (Liquor) drückte die Hirnhälften an die Schädeldecke – das Wasserkopf-Syndrom.
Bulgarische Ärzte legten dem Mädchen einen Schlauch ins Gehirn, damit der Liquor abfließen kann. Doch vor zwei Wochen hörte die Kleine nicht mehr auf zu schreien.
Sie litt unerträgliche Schmerzen, weinte pausenlos. Drohte ins Koma zu fallen, wenn sie nicht operiert wird…
Mutter Vedina S. (29) wusste, dass es an der Uniklinik Greifswald eine Methode gibt, die den Schlauch im Hirn überflüssig macht. Aber Geld für die OP in Deutschland hatte sie nicht.
Deshalb wandte sie sich an „Ein Herz für Kinder“. Die BILD-Hilfsorganisation übernahm die OP-Kosten. Vedina S. setzte sich ins Auto und fuhr ihre Tochter 2300 Kilometer weit an die Küste.
Professor Dr. Henry Schroeder (45) von der Uniklinik erkannte sofort, was die Schmerzen verursachte. „Der Schlauch war durch winzige Eiweißklümpchen verstopft. Es entstand ein unerträglicher Druck“, erklärt er.
Oberhalb der Stirn bohrte der Neurochirurg ein acht Milimeter großes Loch in die Schädeldecke, drang mit einem Endoskop bis in die dritte Hirnkammer vor. Eine Kamera im Instrument übertrug alles auf einen Monitor.
So konnte er einen neuen Abfluss bohren, den Schlauch entfernen. „Jetzt fließt der Liquor in den Nervenwasserweg, in den er auch bei gesunden Menschen fließt“, sagt Schroeder.
Schon sehr bald kann Vanesa wieder heim. „Ich kann mich nur herzlich bedanken“, sagt Mutter Vedina S. „Meine kleine Sonne lebt, wird wieder gesund. Es ist wie ein Wunder.“