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Krebs durch Tschernobyl-Katastrophe

Stammzellentransplantation rettet Viktoria

14.06.2010

Viktoria dachte, sie hätte den Krebs besiegt. Doch er kehrte zurück. Eine Stammzellen-Transplantation rettete ihr Leben.

Vor fast 25 Jahren passierte eine der schlimmsten nuklearen Havarien und Umweltkatastrophen aller Zeiten: Ein Explosion im Kernreaktor von Tschernobyl. Dutzende Menschen kamen ums Leben und bis heute sind die Langzeitfolgen nicht abzuschätzen. Immer noch leiden viele Menschen an genetischen Erkrankung oder bekommen Krebs. So auch Viktoria (17).

Mit 12 Jahren veränderte das Leben des Mädchens von einer Sekunde auf die andere. Sie litt plötzlich immer wieder unter schlimmer Übelkeit und Schwäche.

Vater Vasyl (42), der seine Tochter allein groß zieht, ging mit ihr ins Krankenhaus, wo die Ärzte nach wenigen Untersuchungen feststellten, das sie an Lymphdrüsenkrebs leidet.

Sofort wurde eine hoch dosierte Chemotherapie eingeleitet und nach mehreren Blöcken zeigte sich der Erfolg: Viktoria war tumorfrei.

Vater und Tochter hofften, dass nun das schlimmste überstanden sei. Viktoria war glücklich, wieder in die Schule gehen und sich mit ihren Freunden treffen zu können.

Doch der Traum, den Krebs besiegt zu haben, währte nur vier Jahre. Bei Kontrolluntersuchungen im März 2009 zeigte sich, dass die bösartige Erkrankung mit voller Wucht zurück gekommen war.

Wieder musste der tapfere Teenager die Qualen der Chemotherapie überstehen. Aber die Erfolge im Kampf gegen den Krebs blieben diesmal aus. Hinzu kam, dass die Krankheit auch die Wirbelsäule angriff und Viktoria nicht mehr laufen konnte. Die Ärzte in der Ukraine wussten nicht mehr weiter und schickten das Mädchen nach Hause.

Vasyl: „Wir haben fünf Jahre gekämpft. Das kann doch nicht alles umsonst gewesen sein.“

Der Vater verkaufte alles, was er besaß, um seiner über alles geliebten Tochter eine Behandlung am Universitätsklinikum Frankfurt zu ermöglichen. Hier leiteten die Mediziner erneut eine Chemotherapie ein – mit ersten Erfolgen. Der Vater: „Viktoria kann wieder aufstehen und auch einige Schritte allein gehen.“

Dennoch war der Kampf gegen den Krebs nicht gewonnen. Um wieder gesund zu werden, brauchte das Mädchen eine Stammzellentransplantation, die mit enormen Kosten verbunden war.

„Ein Herz für Kinder“ sagte Unterstützung zu, ermöglichte so die Weiterbehandlung und schenkte Viktoria die Chance, den ungleichen Kampf gegen den ungerechten Krebs gewinnen zu können.

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