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Kindersoldaten von Uganda

Hilfe für traumatisierte Jugendliche

02.03.2009

Blut, rohe Gewalt, Misshandlung: Die Kindersoldaten sind ihr Leben lang gezeichnet brauchen qualifizierte Hilfe.

Blut, rohe Gewalt, Misshandlung: Die Kindersoldaten von Uganda sind ihr Leben lang gezeichnet.

Besonders im Norden des Landes kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen. Die Lord’s Resistance Army (LRA) operiert vom Sudan aus und terrorisiert die Menschen. Im August 2006 wurde zwar eine Waffenruhe vereinbart, die Unterzeichnung des Friedensvertrags zwischen der ugandischen Regierung und den Rebellen zieht sich jedoch hin.

Dennoch sind viele Flüchtlinge inzwischen in ihre Heimat zurückgekehrt – darunter auch Kindersoldaten, die während des Rebellenkrieges aus ihren Dörfern entführt, misshandelt und als Tötungsinstrumente missbraucht wurden.

Die heute 12- 28Jährigen sind körperlich und vor allem seelisch gezeichnet. Sie leiden unter Depressionen und anderen psychischen Störungen, sind oft am Rande zum Selbstmord.

Der Verein Vivo (kurz für „Victims Voice“) hilft den jungen Menschen, mit ihren traumatischen Erlebnissen umzugehen.

Psychologen, Neurowissenschaftler und Menschenrechts-Experten versuchen durch eine eigens entwickelte Gesprächstherapie, die seelische Belastung zu lindern, der diese Menschen oft jahrelang ausgesetzt waren. In den Therapien werden die Geschichten der Einzelnen innerhalb des Konflikts aufgearbeitet.

In Gulu konnte mit Hilfe von „Ein Herz für Kinder“ in den Jahren 2006/2007 ein Haus angemietet und eingerichtet werden, das Vivo sowohl als Projektbasis als auch als Ausbildungszentrum dient. Schritt für Schritt werden einheimische Mitarbeiter zu Kursleitern ausgebildet, damit sie in den Therapien ehemalige Kindersoldaten befähigen, aus den Zyklen der Gewalt auszusteigen.

Implementiert wird dieses Projekt in zahlreichen Schulen Nordugandas, insbesondere in Klassen, die in der Mehrzahl ehemalige Kindersoldaten im Klassenverband haben. Nicht nur die Kinder selbst, sondern vor allem die Lehrer sind in solchen Schulen stark gefordert und verfügen derzeit nicht über ausreichende Fähigkeiten, mit psychisch kranken oder auffälligen Jugendlichen unter ihren Schülern umzugehen.

Die Fortsetzung der bewährten und herausragenden therapeutischen Arbeit von Vivo ist gerade in dieser Phase von immenser Wichtigkeit, da nicht nur das Leid der ehemaligen Kindersoldaten auf Symptomebene gelindert werden soll. Zugleich sollen die erfolgreich therapierten Kinder und jungen Erwachsenen wieder zu tragenden Mitgliedern ihrer Familien und Gemeinden werden.

Damit Vivo diese wichtige Arbeit in Uganda fortführen kann, unterstützt „Ein Herz für Kinder“ auch weiter die Arbeit des Konstanzer Vereins.

Themen: Kinderschutz