Als Elena (27) aus Russland bei einer Routine-Untersuchung während des 6. Schwangerschaftsmonats hörte, dass ihr ungeborenes Kind mit einem Herzfehler zur Welt kommen würde, war sie geschockt. Dennoch liebte sie das Baby und so kam für sie eine Unterbrechung der Schwangerschaft nicht in Frage.
Vor sechs Jahren kam der kleine Vladislav zur Welt, doch das Glück für die Mutter und ihren Sohn währte nur kurz, denn schon zwei Tage nach der Geburt musste der Keine auf die Intensivstation verlegt werden. Er lief dunkelblau an, die Ärzte damals hatten wenig Hoffnung, dass er es schaffen könnte. Eine Operation wäre viel zu riskant gewesen, weil der kleine Körper noch viel zu schwach gewesen wäre, um einen solchen Eingriff zu überstehen.
Mit Medikamenten wurde der Zustand stabil gehalten, damit Vladislav wachsen und zu Kräften kommen konnte. In den letzten Jahren wurden während mehrerer kleinerer Eingriffe, die Gefäße erweitert, sodass die Durchblutung des Herzens besser funktionierte. Den eigentlichen Fehler aber konnten die Ärzte nicht korrigieren, weil ihnen die medizinischen Möglichkeiten fehlten.
Elena: „Ich konnte nicht einfach da sitzen und auf den Tod meines Kindes warten. Hilflos und ohne Antwort auf die Frage nach dem Warum und Wofür. Jeden Tag habe ich meinem Sohn erzählt, dass alles gut werden würde. Am meisten aber schockte mich die Frage von Vlad, wie ich weiterleben würde, wenn er stirbt. Die Ärzte rieten mir nur, ein zweites Kind zur Welt zu bringen.“
Elena konnte kaum fassen, was sie zu hören bekam und noch schlimmer waren die tagtäglichen Sorgen um ihren Sohn. Immer wieder liefen seine Lippen und Finger blau an, die Atemnot steigerte sich. Sechs Mal pro Jahr musste sie mit Vlad in die Klinik, wo die Ärzte versuchten, seine Leiden zu lindern.
Vor einem Jahr endlich schöpfte die Mutter wieder Hoffnung, denn in Tomsk fanden sich Ärzte, die zusammen mit amerikanischen Kollegen den Eingriff am offenen Herzen wagten. Vladislav überstand die OP ohne große Komplikationen.
Allerdings war jetzt noch ein weiterer Eingriff nötig, der in Tomsk nicht mehr durchgeführt werden konnte. Die letzte Hoffnung für Vlad und seine Eltern war das Deutsche Herzzentrum Berlin.
Hier konnte unter Einsatz der Herz-Lungen-Maschine das Herz des Jungen aus Russland gerettet werden. Allerdings fehlten den Eltern dafür das Geld, denn sie haben bereits durch alle Behandlungen zuvor ihr Erspartes aufgebracht.
„Ein Herz für Kinder“ half Vlad und sagte einen Teil der Behandlungskosten zu. Elena: „Mein Sohn wächst und freut sich über das Leben. Er träumt, dass er gesund sein wird und bald in den Kindergarten und zur Schule gehen kann.“